Wer es sich tatsächlich wagt, vom Winter zu schwärmen oder über kalten Regen zu schwadronieren, dem spricht man eigentlich die geistige Zurechnungsfähigkeit ab, jetzt, so kurz bevor der Sommer aus allen Poren der Stadt zu quellen droht. Eigentlich. Lala Berlin zwingt uns heute nämlich dazu, genau das zu tun. Nichts gegen Sommerkleidchen und Sandalen, aber beinahe alles, was Chefdesignerin und Gründerin Leyla Piedayesh uns da für den kommenden Herbst kredenzt, könnte gut und gerne auch jetzt schon in unsere Schränke wandern. Wir machen jetzt also eine kleine schnelle Ausnahme, verzeiht es uns.
Denn „WERDET WILD UND TUT WAS SCHÖNES“ sollte doch eigentlich so oder so das ganze Jahr über gelten.
Das Lala’sche Erfolgsrezept 2014: Man nehme die Berliner Punk-Szene Ender der 70er, vermenge sie mit einer Portion Orient-Grunge, ein bisschen abstrakter Zukunft und dem Hier und Jetzt, huldige dem Nihilismus einer ganzen Generation, forme aus allem ein Tribut an die Kunst der Weber, gebe dann eine Handvoll fulminanter Prints hinzu, zerstöre hier und da etwas vom gerade erhaltenen Perfektionismus und bepudere das Ganze anschließend mit einer Prise poetischem Rebellentum, fertig.
Wer seiner Kollektion einen Namen wie „Werdet wild und tut was Schönes“ gibt, der bleibt auch weiterhin unverbesserlich. Hier ist der Beweis:
Was wir daraus lernen können:
♥Hosen müssen nicht immer gekrempelt werden.
♥Millenium Vibes sind zurück, lasst de Hosen flattern und auf Turnschuhe fallen.
♥Ja, man trägt jetzt Röcke und Kleider über Hosen. Wirklich. Traut euch.
♥Zweiteiler aka Ensembles bleiben.
♥Eine anständige Jacke ist der Schlüssel zum Layering-Glück.
♥Halstücher, schon wieder und noch immer.