Beyoncé ist meine persönliche Queen, mal abgesehen von Mutti natürlich, und das schon seit Destiny’s Child, aber wen wundert´s. Diese Frau hat vermutlich alles, wovon ein Mensch nur träumen kann und trotzdem tippe ich darauf, dass selbst eine wahrhaft wunderschöne Miss Carter höchst persönlich nicht ohne minikurze Anfälle sinnloser Komplexe durch’s Leben tänzelt. Ich tippe auf „Problemzone Po“, wegen all der weißen Flacharsch-Models, oder bescheuerte Brust-Verkleinerungs-Gedanken aus selbigen Gründen. Ergo: Pillepalle-Obermist, Wehwehchen, die ohne die Beihilfe der Medien wahrscheinlich nur halb so sehr schmerzen würden, wenn überhaupt.
Denn dass wir wirklich „schön“ sind, selbst wenn da denn Makel wären oder gerade weil da eben welche sind, das glauben wir nicht einmal unseren Feinden, den Freunden erst recht nicht und schon gar nicht dem Kerl, der da morgens neben uns aufwacht.
Stattdessen stellen wir uns dumm, fragen „Eeeheeech??“ und dementieren jedes Kompliment debil schielend mit einem gequietschten „Gaaar nicht“. Absurd ist, dass wir Dümmlichkeiten wie diese tatsächlich ernst meinen, das ist mehr als Koketterie, das ist ein kollektiver Selbstbewusstseins-Mord, aber par exelence. Und warum machen wir das und wieso denken so? Entweder, weil wir nicht mehr alle Tassen im Schrank haben und mit allzu großer Freude „Finde den Fehler“ spielen.
Aber Achtung, jetzt kommt Beyoncé und fetzt wie eine Abrissbirne durch unsere kranken Vorstellungen von Schönheit, rüttelt uns vorsichtig wach und singt „Pretty Hurts“. Pünktlich zur Veröffentlichung der TIME „Most Influential People of the Year“ Ausgabe, ward außerdem die „What Is Pretty“ Kampagne geboren. Beyoncé fragt, Twitter und Instagram antworten. Weltweit.
So, und jetzt sied ihr gefragt: How do you define pretty, hm?
Hoffentlich nicht so, wie die Hochglanzmagazine dieses ausgemergelt-operierten Planeten.