Ohren- und Gaumengenuss zum Sommer

IMG_0784Sonntagmorgen vor zwei Wochen in Stoke Newington. Eine Idylle aus Vogeltschirpen und Apfelbaumblätterrauschen, die zum noch einmal umdrehen einlud. Ich wälzte mich also seelig lächelnd noch ein wenig auf der Matratze, doch als mir die pralle Sonne durchs offene Fenster plötzlich auf den blanken Arsch schien, lichtet sich die morgendliche Geistesvernebelung…summer had arrived!

Sonne. Nackter Popo. Fenster offen. Es war warm und das schon morgens um acht. Tatsächlich hätte dieser glorreiche erste richtige Sommermorgen nicht so wirklich überraschen sollen, spazierte ich doch in der Nacht zuvor mit der Jacke unter den Arm geklemmt durch die Straßen und atmete das Geplapper, und Gelächter all der Menschen ein, die auf den Bürgersteigen vor Pubs und Bars die laue Dunkelheit bei ein paar Pints genossen.

Das vorfreudige Gefühl auf das, was die kommenden Monate bedeuten, machte sich in meinem Bauch breit. London in den Mittemonaten des Jahres ist fantastisch, die etlichen Parks der Stadt sind bevölkert mit lächelnden Menschen auf Picknickdecken, unzählige innerstädtische Festivals lassen die Musikmetropole zu ihrem vollen Potential erwachsen, alle Wege werden zu Fuß erklommen um die Saunaaufenthalte in den tubes zu vermeiden, alles grün, alles warm, alles schön. Sonnenstrahlen auf der Haut, Lächeln auf den Lippen, Eistüte in der Hand, frische Luft, kurze Kleidchen.

Bei dem Gedanken an letzteres meldete sich allerdings eine panische, schrille Stimme in den hintersten Gefilden meines Kopfes und rief mir armwedelnd zu, ich solle der Aktion Sommerkörper doch vielleicht noch einmal ein paar Wochen widmen. Tsss. Ich kann Panik und Aufregung grundsätzlich nicht leiden, und deshalb backte ich an besagtem Sommersonntag ganz demonstrativ Kekse. Nicht irgendwelche Kekse, nein, DIE Kekse. White Chocolate Macadamia Raspberry Cookies. Sommerkekse quasi. Da ist Obst drin, die sind also gesund. Und weil die Zutaten schon beim Aussprechen auf der Zunge zergehen, ist auch ihr Geschmack für mich ein ganz besonderer. Er schmeckt nach Freundschaft, Lachen und Reisen; wenn er klingen könnte, dann wie John Grant´s „Black Belt“;

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Und wenn er eine Fotocollage wäre, dann eine mit meinen besten Freundinnen. Das Rezept begleitet mich seit meinem einmonatigen Besuch bei meinem guten Freund Robin in Australien Ende letzten Jahres und seitdem habe ich es von Berlin nach London zu unterschiedlichsten Anlässen in zahlreiche Backöfen und Münder getragen: Geburtstage, Büroabschiede liebgewonnener Kollegen, record release parties, Besuche der liebsten aus der Heimat, für die Familie beim eigenen Heimatbesuch und zuletzt zur Babyparty meiner besten Freundin, deren runder Bauch aber definitiv nicht Resultat der Kekse war, sondern weil ein großer, toller Spanier in ihr Herz gezogen ist.

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Dieses Rezept steckt voller Liebe und Erinnerungen und weil man Liebe ja bekanntlich teilen soll, hier nun eine kleine Anleitung wie ihr die Stückchen essbares Gold selber machen könnt. Den Soundtrack dazu gibt’s auch noch direkt: Real Estate lässt euch mit Küchenschürze bewaffnet noch ein bisschen galanter Küchenmagie verbreiten: Genießt es, spread the love and bake!

White Chocolate Macadamia Raspberry Cookies

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Ihr braucht:

1.5 Tassen Mehl

1 TL Backpulver

0.5 TL Salz

2/3 Tasse brauner weicher Zucker

1/3 Tasse weißer Zucker

1 TL Mandelextrakt

1 TL Vanilleextrakt

1 Ei

125 g Butter

weiße Schokolade, Macadamianüsse und Himbeeren soviel ihr wollt

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Zuerst das Mehl, Backpulver und Salz vermengen und beiseite stellen. Dann die weiche Butter und den Zucker vermengen, bis es eine lockere Masse ist. Mandel- und Vanilleextrakt, sowie das Ei untermengen und gut verrühren. Die Mehlmischung durch ein Sieb zur Zuckermasse hinzugeben und gut verrühren und bei Bedarf kneten. Anschließend die weißen Schokoladenstücken und grobgehackten Macadamias dazugeben und vermengen. Aus 2 TL Teig einen Ball formen und ein bis zwei Himbeeren in die Mitte des Teigballs drücken, den Ball auseinanderreißen und mit den gerissenen Seiten nach außen wieder aufeinandersetzen und aufs Backpapier ca. 2cm hoch flach drücken. Bei 180 Grad ca. 10 min backen, bis sie leicht goldbraun an den Seiten sind. Wenn ihr die Kekse aus dem Ofen nehmt, werden sie noch nicht ganz durch sein, aber sie ziehen dann auf dem Blech beim auskühlen perfekt durch. Und hier noch eine kleine Variation des Rezepts, für all die, die es schokoladiger mögen:

Orange Pecan Chocolate Chip Cookies

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Ihr braucht:

1.5 Tassen Mehl

1 TL Backpulver

0.5 TL Salz

2/3 Tasse brauner Zucker

1/3 Tasse weißer Zucker

1 Ei

1 TL Vanilleextrakt

0.5 TL Orangenextrakt

den Abrieb von 2 Orangen

150 g dunkle Schokolade

dunkle Schokoladenstücke und Pecannüsse, soviel ihr wollt

Bon appetit und gutes Hören!

5 Kommentare

  1. Sophia

    danke danke danke. für rezept und musik.
    das wird himmlisch. grüße nach london.
    & nüsse und obst/schoki = love

    Antworten
  2. Janie

    Hallo,
    ich wusste nicht so genau, wie ich sonst „Kontakt aufnehmen“ konnte, also auf diesem Wege:
    Ich fahre diesen Sommer (endlich!) wieder nach London und wollte dich als London-Kennerin nach GeheimTipps fragen. (Emfehlenswerte Restaurants/Pubs (gerne auch mit legendären Pub-Konzertchen 😉 ) und/oder andere schöne Orte, die abseits des Tourismus-Wahnsinns liegen.)
    Ich würde mich sehr auf eine Antwort freuen.
    Lg

    P.S: Die Cookies sehen super aus <3

    Antworten
  3. London - Kein Regen in Sicht Artikelautorin

    Hallo Janie,

    entschuldige die späte Antwort! Natürlich hab ich ein paar Tipps für dich, folgend erstmal auf Pubs und Kulinarik beschränkt!

    1. The Hunter S in der Southgate Road, ein wenig versteckt dafür aber umso schöner!
    2. The Old Queens Head in der Essex Road, besonders empfehlenswert auf einen regnerischen Sonntagnachmittag. In der ersten Etage versteckt sich ein großer barocker Ballsaal, in dem jeden Sonntag von 15 – 24 Uhr Konzerte stattfinden, umsonst, qualitativ meistens wirklich toll und einfach saugemütlich.
    3. The Talbot in der Downham Road in Dalston, sehr gutes Essen, gemütlich, freundliches Personal und direkt um die Ecke versteckt sich das Scolt´s Head, meistens vollgepackt, aber nette Leute an jedem Abend der Woche.
    4. Das Haggerston auf der Kingsland Road ist besonders Sonntagnachts ab halb zwölf großartig, der Pub hat eine fantastische Live-Jazzband, die fast jeden Sonntag ab ca Mitternacht spielt. Es wird eng und stickig da drin, aber man kann sich die Luft ganz gut freitanzen.
    5. Ein wenig zentraler nahe Liverpool Street versteckt sich der Water Poet (Folgate Street), gerade schön an einem lauen Sommerabend im Hinterhof. Nicht weit davon entfernt ist das Ten Bells, direkt gegenüber vom Spitalfields Market, deren Küche soll großartig sein!
    6. Gutes Essen und gute Cocktails gibt es auch im Drunken Monkey in Shoreditch. Oder bei einem der vielen vietnamesischen Restaurants auf der Kingsland Road (alles BYO, also einfach mit der eigenen Flasche Wein aufschlagen und günstige und frische Küche genießen).
    7. Die beste Pizza gibt es wohl bei Franco Manca am Broadway Market. Gerade unter der Woche ist es dort abends wirklich schön, und vor allem nicht so überlaufen wie am We. Und Pub on the Park ist auch nur 5 min entfernt (einmal quer durch den Park gerannt quasi). Und direkt dort um die Ecke ist das Platform. Schöne Aussicht, gutes BBQ-Food, gute Drinks.
    8. Das Shacklewell Arms ist ein kleiner Pub mit sagen wir mal besonderem Charme. Das ist in keinster Weise böse gemeint, aber dort landet doch schon eher mal ne Erdnussschale auf dem Boden. Aber ich mag Erdnussschalen auf dem Boden UND vor allem die günstigen Gigs am We im Hintersaal. Hatte da schon einige schöne Spontanmusikerlebnisse 🙂
    9. Wilton´s Music Hall ist ein tolles Venue, egal ob fürs Konzert oder einfach nur auf einen Drink in der Mahagony Bar.
    10. Das Hayden Wylds in Clapton ist ein wunderbarer Ort für großartige Akustiksonntage an fast ausnahmslos jedem Sonntag ab 19 Uhr. Wenn du in der Ecke bist, gehe auf jeden Fall vorher in die Chatsworth Road, wenn du Glück hast, bekommst du den Flohmarkt mit, ansonsten ist es eine ganz zauberhafte Straße mit ganz vielen Restaurants und Cafés.

    Ich hoffe, das hilft dir erstmal. Aber wenn du sonst noch Fragen hast, schreib mir einfach nochmal : )

    Liebst,

    Dani

    Antworten

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