Normalerweise bin ich wirklich kein Fan von Shopping-Exzessen, Fingerschwör, viel lieber kaufe ich hin und wieder ein paar richtige Schätze, auch wenn das nach Außen hin stets etwas anders wirken mag. Am Wochenende ist’s jetzt allerdings ein bisschen mit mir durchgegangen, denn der Bauch hatte nochmal ordentlich „plopp“ gemacht und nichts, aber auch wirklich gar nichts von all dem, was mir da aus meinem Kleiderschrank entgegen blinzelte, wollte passen oder gut aussehen, wobei sich an diesem Zustand womöglich auch bei doppelter Kleidermenge nichts geändert hätte. Ein neuer Körper macht also ganz offensichtlich Lust auf neue Kleidung und naja, manchmal muss man seinen Gelüsten eben nachgehen (solange man nicht im Dispo landet, versteht sich).
Zunächst stolperte ich also bei Baerck Berlin vorbei, um mir den lang angeschmachteten Lachs-farbenen Mantel eines meiner liebsten deutschen Brands, nämlich Reality Studio, zuzulegen. Dann erspähte ich obendrein noch eine schnieke Weste von Vladimir Karaleev, der mich ja gerade erst fies angefixt hatte und zackboom, wanderten die zwei Teile auch schon meine Tüte. Eigentlich wollte ich kurz darauf den Heimweg antreten, doch dann kam plötzlich eine unverhofft große Liebe ins Spiel: Marimekko mit Sitz in Finnland.
Am Flagship-Store des Brands bin ich in meinem Leben schon ungefähr 374 Mal vorbei gelatscht, bloß bin ich nie rein gelatscht. Weil die Damen und Herren dort nämlich so ein außergewöhnlich findiges Händchen für hammermäßige Muster haben, gibt’s im Shop eben nicht nur Kleidung, sondern auch Stoffe, Kissen und Haushaltskram wie Teller und Tassen – alles sehr schön, keine Frage, trotzdem hielt mich dieses Repertoire bisweilen vom dortigen Bummeln ab. Wie dumm von mir.
Hätte ich doch nur ein bisschen früher meine geistige Blockade ob all der Tässchen überwunden, ich hätte viel früher gemerkt, dass dort ein paar der schönsten Kleider aller Zeiten schlummern (sofern man es denn farbig und gemustert mag). Mein persönlicher Glücksfall: Im Berliner Shop ist pünktlich zum Böhnchen-Klamotten-Frust die Sale-Saison ausgebrochen.
Die Prada-Tasche war ein Weihnachtsgeschenk meiner Eltern an mich, und zwar vor etlichen Jahren – ich kann mich noch genau daran erinnern, wie blöd damals alle geschaut haben: „Hihi, eine Omi-Tasche!“- Pffft, sei’s drum, ich erfreue mich noch immer an ihr:
Mantel: Reality Studio // Kleid: Marimekko // Schmuck: Vibe Harsløf, & other stories und privat // Schuhe: Vintage Tennisschuhe von Nike // Tasche; Prada //