Der Modekalender spielt ein ganz übles Spiel mit uns: Denn selbst wir, die tagtäglich mit neuen Veröffentlichungen arbeiten, kommen immer wieder durcheinander: Hauptkollektionen hier, Pre Fall dort, Pre Spring im Anschluss, Couture wieder dort – und dazwischen noch mehr dazwischen. Während die Geschäfte nun allmählich mit der Herbst/Winter 2014 Kollektion und ein klein wenig später auch schon mit der Pre Spring Linie versorgt werden, sind wir natürlich schon wieder längst einen Schritt weiter: Spring/Summer 2015. Natürlich. Berlin zeichnet sich, wie jedes halbe Jahr, als Startschuss der neuen Saison (für die Ladies!) verantwortlich – und sorgt spätestens ab dann auch wieder für Verwirrung. Momentchen mal, was kommt da jetzt genau?
Glauben wir den Skandinaviern, dann kommt gar nicht so viel Neues: Turtle Neck im Sommer, Flared Skirts und Wide Leg Pants (ob mittellang oder in Form von Bermudas), weiße Socken, bauchfrei, Neopren und Sneaker. In Kopenhagen setzt man auf Beständigkeit: Wirkt entschleunigend, zeitlos und sorgt für Festigung im Kopf:
Bruuns Bazaar:
Bruuns Bazaar ist bekannt für seinen sportlich eleganten Twist: Manchmal ist’s uns leider ein klein bisschen zu schnieke, bei obigen zwei Lieblingen knicken wir aber gern ein: Spaghetti-Top zur Wide Leg Pants? Ohja, bitte! Und noch eines lernen wir mal wieder: Die Weste, die Weste! Eines der wohl am häufigsten unterschätzte Accessoire.
Mads Nørgaard:
Der persönliche Liebling der Kopenhagen Fashion Week: Ziemlich lässig, ganz schön tragbar und voller „kann ich sofort anziehen“-Stücke. Überraschungen? Nein, sehr wenig. Aber das muss ja auch nicht immer sein.
Veronica B. Vallenes:
JA, zur weißen Socke. JAA, zu Neopren und JAA zu bauchfrei! Veronica B. Vallenes macht alles genauso, wie wir es mögen. Lieblinge: Die Shirt-Rock-Kombis. Allen voran der schwarze Schlauchrock zum passenden Turtle Neck. Im Sommer vielleicht eine ganz schön harte Nummer, im Frühling und im Spätsommer dafür genau das Richtige
GANNI:
Ob Vernika Heilbrunner neben Tennis die eigentliche Inspirationsquelle war? Bekannt für ihren androgynen Stil und die harten Brüche im Look, könnte sie jedenfalls Eins A Role Model für diese Kollektion sein. Welch Wunder, dass Madame samt Freund Justin O’Shea überraschenderweise im Publikum saßen und Veronika Heilbrunner gleich im neuesten Ganni Look zur Präsentation kam. Matchymatchy <3
Freya Dalsjø:
Die Dänin gilt als skandinavische Antwort auf Céline – und ich werde einfach nicht warm mit ihr: Zu viel Fell, zu viel Unförmigkeit. Ein Look schaffte es dann allerdings doch noch, mir ein HUCH zu entlocken. Auch wenn kein besonders lautes. Der Schal jedenfalls wird zur Scherpe und das Oversized Shirt flux über ein Schlauchkleid gestülpt.
Design’s Remix:
Kommt das Heidi-Tuch zurück? Die Frage stellten wir uns schon oft und sind ziemlich gespannt, wie die Story ausgehen wird. Designer’s Remix kann natürlich noch mehr, als bloß Kopftücher im Sommer zaubern: Zum Beispiel ziemlich schnieke Stofflatzhosen zum zart karierten Hemd zaubern. Geht zwar ebenfalls in die Richtung Heidi, ist aber trotzdem ganz schön schön – uns sieht trotzdem nicht nach Dreijähriger aus.