Film-Tipp: Miranda July “The Future” – Berlinale 2011

10.02.2011 Allgemein, Film

Am liebsten spielt Miranda July selbst die Hauptrolle ihrer Filmen. Diesmal an der Seite des braungelockten Hamish Linklater. Bekannt geworden als Performancekünstlerin, begeistert July bereits im Jahr 2005 mit ihrem Filmdebut “Me and You and Everyone We Know”. Mit “The Future” präsentiert die Künstlerin, Autorin und Produzentin ihren nunmehr zweiten Film auf der diesjährigen Berlinale.

Sophie und Jason sind Anfang 30 und ein Paar. Ein vom Leben angewidertes Paar, das eine lieblose, eintönige und ziemlich öde Beziehung führt. In einer mickrigen Einzimmerwohnung hocken die beiden permanent aufeinander und verschwenden ihre Zeit im Internet, ganz zu schweigen von ihren scheiß Jobs. Die letzte Hoffnung der frustrierten Sinnsuchenden scheint eine gemeinsame Aufgabe zu sein: Die Adoption einer Katze.

Eine ganz normale Katze wäre natürlich keine Herausforderung, nein, es muss schon ein recht labiles, krankes Kätzchen sein, welches rund um die Uhr nach Aufmerksam schreit. Allmählich bekommen Sophie und Jason es aber mit der Angst zu tun, sehen ihre Freiheit angesichts des bevorstehenden “Eltern-Glücks” untergehen wie eine zentnerschwere Bleiente. Doch bevor es so weit ist, schmeißen sie ihre Jobs und beschließen noch einmal alles zu tun, was sie schon immer machen wollten.

“Jason beschließt, Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen. Er arbeitet als Werber für ein Naturschutzprojekt, das sich für Baumpatenschaften stark macht, und Sophie arbeitet an einer Choreografie, die sie schon lange beschäftigt. Während die Zeit wie im Flug vergeht, muss Sophie erkennen, dass sie mit ihrem Tanz kaum Fortschritte macht. Einmal, als sie besonders enttäuscht ist, besucht Sophie die Katze, die sie bald zu sich holen wollen. Hier trifft sie Marshall, einen 55-jährigen Mann, mit dem sie eine Affäre beginnt. Er lebt in einem Vorortkosmos, in dem Sophie nicht sie selbst sein muss. Während Sophies Leben zwischen zwei vollkommen gegensätzlichen Realitäten zu pendeln beginnt, scheint Jasons Leben zu verharren, und im Tierheim wartet Paw Paw, die Katze.”

Bekannt ist July übrigens als Performancekünstlerin, im Jahr 2005 begeisterte sie dann mit ihrem Filmdebut “Me and You and Everyone We Know”. Für den Film bekommt sie einen Sonderpreis beim Sundance Filmfestival und heimst vier weitere Preise beim Cannes Film Festival ein. Das Museum of Modern Art, sowie das Guggenheim Museum stellten bereits Arbeiten von ihr aus. Obendrein schreibt sie noch für Magazine wie The New Yorker oder The Paris Review. Ihre Kurzgeschichtensammlung, “No One Belongs Here More Than You”, gewann den Frank O’Connor International Short Story Award und wurde in zwanzig Ländern veröffentlicht. Wir dürfen also gespannt sein, welchen Trumpf sie diesmal landet.

Ihren neuen Film gibt es erst einmal an fünf Tagen der Berlinale zu sehen. Den Spielplan findet ihr hier.

via ArtSchoolVets

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