Am Potsdamer Platz wird nun auch der letzte Scheinwerfer abmontiert, der Müll und die Deko entsorgt und der Glanz wird weggefegt. 10 Tage Berlinale sind vorrüber und zur Überraschung vieler ist der diesjährige große Gewinner, der iranische Produzent und Drehbuchautor Asghar Farhadi, der mit seinem Film “Nader And Simin – A Separation” die Jury vollends begeistern konnte. So gewann er am Samstagabend den Goldenen Bären für den besten Film und auch das weibliche und männliche Ensemble gewann den Silbernen Bären.
Farhadi zeigt in seinem preisgekröntem Film das emotionale Familiendrama, das sich mit dem Leben und den Schwerigkeiten der Menschen im religösen Iran beschäftigt. Damit will er die Probleme und die anhaltende Strenge seines Heimatlandes zu skizzieren und seine westlich fremdem Sitten und Rituale näher zu bringen.
“Nader & Simin – A Separation” ist die Geschichte des gleichnamigen Ehepaares, die seit 15 Jahren verheiratet sind und mit leben ihrer 11-Jährigen Tochter Termeh in Teheran leben. Simin möchte raus aus dem Land, fliehen und frei sein. Und obwohl sie schon alles veranlasst und geregelt hat, macht ihr Mann Nader einen Rückzieher Sidin. Er will seinen an Alzheimer erkrankten Vater nicht allein zurücklassen. Als einzige Konsequenz und Chance für sich selbst sieht Sidin die Scheidung, die jedoch abgewiesen wird. Sie zieht aus der ehelichen Wohnung aus und kehrt zu ihren Eltern zurück. Die Tochter Termeh entscheidet sich beim Vater zu bleiben. Für die Betreuung seines Vaters engagier er die schwangere Razieh, die ihrem Ehemann wiederum nichts davon erzählt und ohne dessen Erlaubnis, so wollen es die Regeln im Iran, der Arbeit nicht nachgehen dürfte.
Sie kommt ihrer Arbeit nicht richtig nach und kümmert sich unregelmäßig um den Mann, woraufhin Nader Razieh entlässt, und sie unsanft aus der Wohnung stößt: Bereits am nächsten Tag verliert sie ihr Kind und Nader sieht sich mit einer gerichtlichen Anklage wegen Mordes konfrontiert.
Farhadi konstruiert ein realtitätsnahes Bild und eine Geschichte wie sich Menschen in einer unfreien Gesellschaft, auswegslos in einem Gewirr aus Unehrlichkeiten verstricken. Wir freuen uns sehr auf den ersten Trailer. Solange gibt’s aber erst einmal selektierte Bildern!
Via ArtSchoolVets.