Nichts als Schulterzucken kommt uns in den Sinn, wenn wir von einem Film hören, der „The Tree“ heißt. Ein Drama soll es sein, ein wahnsinnig emotionaler Film zwischen Liebe, Tragödie und wunderschönen Bildern, eine Familiengeschichte mit der wunderbaren Schauspielerin Charlotte Gainsbourg, der seit gestern in unseren deutschen Kinos läuft. The Tree. Und ja, es geht um einen Baum.
Die O’Neills leben glücklich und zufrieden in einem hübschen Haus in Australien bis zu dem Tag, an dem Peter, der Vater, tragisch zu Tode kommt und seine Frau und die gemeinsamen vier Kinder alleine lässt. Die 8jährige Tochter Simone verarbeitet dieses Drama auf ihre Weise und glaubt, ihr Vater würde weiter in dem riesigen Feigenbaum, unweit des Hauses, weiterleben und von dort die Familie beschützen. Dort flüstert er ihr durch das Rascheln der Blätter zu, und dort fühlt sie sich ihm nah.
Vor allem als ihre Mutter immer mehr Zeit mit einem neuen Mann verbringt, spendet der Baum der kleinen Simone Trost. Und es scheint, als würde sich der Baum mit der eifersüchtigen Simone solidarisieren und sie verstehen. Der Feigenbaum aber gefährdet das Haus und muss gefällt werden. Das Drama beginnt, denn Simone will den Baum und somit ihren Vater nicht völlig verlieren.
In dem Film The Tree, der auf dem Roman Our Father, Who Art in the Trees der australischen Autorin Judy Pascoe basiert und der 2010 die Filmfestspiele von Cannes abschloss, beschäftigt sich die französische Regisseurin Julie Betrucelli mit der Trauer der Hinterbliebenen, die auf ihre ganz eigene Weise versuchen, mit dem Leid und dem tiefen Schmerz umzugehen. Es ist eine wahnsinnig traurige Geschichte über Liebe und Tod, Trauer und Wünsche, Hoffnung und Glück, verbunden mit der unheimlich schönen Natur des australischen Outbacks und getragen von der schauspielerischen Leistung einer beeindurckenden Charlotte Gainsbourg und der kleinen Morgana Davies.
Noch immer nicht überzeugt? Nach dem Trailer ganz sicher.
Fotos via The Tree.