Liebesfilme sind Mädchenkram und herzzerreißend-romantisch –Heartbeats nicht.
Der 22-Jährige Kanadier Xavier Dolan, der bereits mit seinem Debüt „I killed my mother“ die Filmfestival-Welt auf seine Seite zog, schrieb nicht nur das Buch zu „Heartbeats“ und agierte zugleich als Regisseur seines zweiten Films, sondern schlüpfte obendrein in die Rolle von Francis.
Francis und Marie sind beste Freunde, nichts kann sie erschüttern, nichts kann sie voneinander trennen – Bis plötzlich der ätherisch-schöne Nicholas die Bildfläche betritt und gleich zwei Herzen zum Schlagen bringt. Liebestrunken verfallen sie seinen blonden Locken, machen ihn zum Gegenstand all ihrer ungestillten Sehnsüchte. Eine Dreiecksgeschichte ensteht und Dreiecksgeschichten tun weh – immer. Vor allem, wenn sich das Objekt der Begierde beinahe unbemerkt zwischen zwei Seelen schiebt, sie immer weiter auseinander treibt. Das Drama beginnt, denn „Nic“ lässt sich mit seiner Entscheidung Zeit.
Heartbeats ist ein Film, der so irreal realisitisch ist, dass wir mit jeder Minute tiefer in ihm versinken und zugleich im Nebel des schönen Scheins verschwimmen. „Hipster-Film“ könnte man Dolans Werk schimpfen, würde man nicht viel tiefer blicken können, würden sich unter all den Mode-affinen Kostümen nicht all diese kleinen menschlichen Abgründe verbergen, wie sie jeder von uns kennt. Heartbeats ist ein Liebesfilm, ja. Aber einer, der sich nicht in romantischen Verliebtheistwellen verliert, sondern einer, der inspiriert und irritiert – zum Beispie mit komichen Mini-Interviews mit gebrochenen Herzen.
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