Greenpeace „Project Honeymoon“ from Mario Ucci on Vimeo.
Als wir klein waren, hatte Barbie einen ganz besonderes Platz in unserem Herzen. Wir vergötterten und sammelten sie, hassten sie oder schnitten ihr das gestriegelte Haar aus dem makellosen Miss-Wahlen-Gesicht, verpassten ihr Kugelschreiber-Makeup und köpften sie dann und wann – je nach Laune eben. Aber fest steht: Es werden sich nur wenige Mädchenköpfe finden, in denen das Blondchen keine Erinnerungen hinterließ. Barbie – das Universalspielzeug, Barbie die Pest, die Kinderzimmer auf der ganzen Welt dominiert.
Wie alles, was glänzt, hat auch das Horten von Mattel-Spielzeug einen bitteren Beigeschmack. Was nämlich gern außer Acht gelassen wird, ist der herrschende Verpackungswahnsinn – eine in reycletes Papier eingewickelte Puppe kauft eben niemand gern. Das Team von Greenpeace fand nun, dass es höchste Zeit wäre, den Mattel-Chefs endlich eine ordentlich moralische Breitseite zu verpassen. Denn für ihren feenhaften Schützling und dessen tadellose Hülle muss der indonesische Regenwald dran glauben. Inklusive Urang Utans und etlicher Tiger. Verpackungstechnik ist eben wichtiger als die Natur. Was klingt wie eine überdramatisierung gegebener Umstände, sollte trotz charmantem Videomaterial allerdings ernst genommen werden.
Eingepackt werden muss alles, natürlich. Und natürlich ist nicht einzig der Spielzeug-Gigant Mattel am dratsischen Waldsterben schuld. Bloß ist es doch so: Irgendwo muss man anfangen. Und wenn’s um Barbie geht, dann erreicht man eben nicht Tausende, sondern Millionen. Etliche Alternativen zu in in Indonesien hergestelltem Papier sind gegeben – nur muss endlich jemand verstehen, dass neben allem Glitzer und Glamour auch das wichtigste auf der Welt nicht den Bach herunter gehen darf und dass auch Barbie-Käufer einen Funken Verstand in sich tragen.
Sagt man nicht immer so schön „Was zählt, sind die inneren Werte?“ Bitteschön. Soll Kens Herzdame doch im unattraktivsten Fall in grauem Altpapier an der Kasse landen (und das wäre tatsächlich überdramatisiert) – Jennifer, Julia und Co würden sie kein bisschen weniger vergöttern, da sind wir sicher.
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