Auch wenn wir ein wenig hinterher mit dem posten sind, Tag 3 sich ja fast schon dem Ende neigt, hat Julia noch mal alles vom 2. Fashion Week Tag für euch und uns zusammengefasst. Merci, du Tolle!
Die Sonne empfang uns voller Freude am zweiten Fashion Week Tag am Brandenburger Tor, Knapp 30 Grad ließen die Kleider knapper werden, oder viele zum weiten Maxi-Rock greifen, dem absoluten Trend für den Sommer 2012. Bereits am früheren Morgen versammelte sich überraschenderweise eine Masse vor dem Fashion Zelt. Grund dafür war die Startshow um 10 Uhr: Schumacher. Ein jeder jahrelanger Fashion Week Begleiter ist ein Freund der Shows und der Mode von Schumacher und daran sollte sich eigentlich auch diesmal wieder nichts ändern.
Auch hier sahen wir wieder die weiten fließenden Seiden und Chiffonkleider, mit denen die Models engelsgleich über den Laufsteg liefen. Dazwischen gab es immer wieder sehr sportliche Elemente, denn so feminin und niedlich Schumacher auch vom Stil her ist, diesmal sollte ein Bruch in diese Linie. Stoffe wurden dafür gemixt und auch Muster eingepflegt, sehr gerne nämlich floral grafische Drucke. Olivgrün fand immer wieder gerne zu Gelb aber auch Pink erweist sich als nächster Sommertrend, nachdem wir im Winter 11/12 ganz große Orange in Kombination mit Pink sahen.
Die Farben sind damit auf jeden Fall wieder dabei und auch Glanz darf immer wieder nicht fehlen. Es soll nicht glitzern, aber gerne mal strahlen im Sommer 2012.
Nude wurde in meinen Augen bei den bisher gelaufenen Shows beinahe für tot erklärt und trat nur sehr stark vereinzelt in manchen Kollektionen auf. Doch dann kam der etwas kleinere Außenseiter am Dienstag morgen und bewies, dass Nude einfach immer auf dem Trendplan stehen darf. Damit gemeint ist Allude, die Marke die für den Cashmere-Schick und kräftige Farbigkeit bekannt ist. Diesmal jedoch nicht, denn außer Weiß, Grau und Nude waren hier keine Farben zu sehen. Ich empfand es als sehr schönen Bruch zu den anderen Kollektionen, die eher alle bunt und stark gemustert sind. Sehr schön waren die Netzoptiken von Allude, als Rock oder Oberteil, dass ganz leicht transparent ein bisschen sexy aber dennoch sehr schick wirkte. Die Röcke waren eher sehr figurbetonend als weit, doch trotzdem ging ein Kleid dem Maxi-Trend nach und ich erkannte, dass wohl einfach alles mit dem Cashmere möglich ist und auch sehr gut aussehen kann. Das Problem ist nur, dass kaum eine Normalsterbliche dazu auserkoren ist, diese Strickkleidchen zu tragen, da wirklich jede kleine Unebenheit oder Gramm Fett zu viel darunter verraten wird.
Via.
Nach Allude folgt altbekannt Laurèl oder andersrum. Heute durften sie jedenfalls als drittes zeigen. Eingeleitet wurde die Show mit einem kurzen Stimmungsfilm, der sich in drei Szenen teilte. Zu sehen war die junge Bridget Bardot oder eine ihre extremst ähnliche Frau, die sich in ihrer vollen Fraulichkeit präsentierte und eine scheinbar schöne Zeit in St. Tropez verbrachte. Dieser Film spiegelte die Kollektion perfekt wieder. Extrem weiblich und figurbetont, jede Menge Python.Drucke, auch gerne als Pattern dazu enge Hosen und Leggins. Der Stil der 70er typisch der Bridget, die wir bewunderten, präsentierten sich die Models auf dem Laurèl Laufsteg.
Favorit am heutigen Tag waren eindeutig mongrels in common mit einer sehr stillvollen, leicht androgynen Kollektion. Allerestes Outfit und abslutes Key-Piece war die Latzhose die beinahe Baggy-artig an den Hüften hing. Darunter ein schmales Bandeau-Top, denn bauchfrei kehrt auch langsam wieder in den Alltag ein, wie man übrigens auch beim Fashion Zelt Publikum sieht, wo auch etwas weniger schlanke, diesem Trend folgen. Aber weiter zu Mongrels, einerseits sehr sportlich andererseits sehr schick, war doch irgendwie alles was man sich für den Sommer wünschte mit dabei. Was mir besonders gefallen hat, musternde Stücke wurden immer nur mit einem einfarbigen kombiniert. Nach längeren nachdenken, musste ich nämlich für mich feststellen, dass ich mit den bunten und wilden Mustermixen nichts anfangen kann, denn so lange ich sie auch anschaue, sie passen einfach nicht zusammen! Deswegen großes Kompliment an Mongrels in Commen für eine gelungene Kollektion und die Entscheidung für Muster, aber nicht im Mix. Die Schuhe, die die Models tragen durften waren auch ein wahrer Hingucker.
mongrels in common:
Nach Mongrels folgten die sympathischen Kombi Perret Schad. Ihre Show war nicht nur rappelvoll, sie waren auch die ersten bei denen ich jemals eine Absperung vor der ersten Reihe gesehen habe, damit die Fotografen nicht zu Nahe kommen können. Man erwartete großes, Terry Richardson zum Beispiel, der ja eh schon anwesend war oder der zum leben auferstandene Michael Jackson, doch wer kam, Boris Becker plus Anhang. Man tat fast so als wäre es das erste Mal, dass er im Zelt Platz nahm. Nun gut, die leichte Übertreibung überspielte man rasch und schon startete die Show. Wie immer, ihrem Stil treu, sah man sanfte aber dennoch kräftige Farben an sehr traditionellen Schnitten. Körperferne weite Jacken und auch fließende Seidenkleider die imposant dem Model hinterherflogen gab es für den Sommer 2012 zu sehen. Das letzte Outfit war jedoch das spannenste, ein weiß gefärbtes Rotkäppchen, mit Plastik-Unterrock oder vielleicht doch der Regenmantel. Man weiß es nicht so genau, es war jedoch mal was Neues.
Hastig verließ ich danach das Fashion Zelt in Richtung Lala Berlin, die im alten Postfuhramt in der August Straße ihre neueste Kollektion zeigte. Anzutreffen waren dort Heike Makatsch, Michael Beck von den Fantastischen Vier, Nadine Warmuth und viele viele mehr…. Alle erwarteten eine normale Laufstegshow, doch es war eher ein lebender Showroom mit Live Dj und Lichtshow.
Die Stimmung auf dem Hof war fantastisch, als es dann los ging und man in den kleinen, dunklen knapp 50 grad warmen Raum musste, schlug es jedoch um… man schwitze um die Wette und konnte leider kaum die Kollektion erkennen. Man selbst musste um die jungen Modelle herumlaufen die mein größtes Mitleid empfangen da sie bestimmt über eine Stunde still in diesem heißen Raum stehen mussten. Doch leider war es auch so voll, dass man nach einer Viertel Stunde die Nase voll hatte und sich lieber auf den entspannten Hof zum Small-Talk begab. Eine sehr nette Runde war bei Lala Berlin anzufinden, doch für das nächste Mal sollte sich diese Show-Aktion bitte nicht wiederholen. Die Kollektion ging im ganzen Hitze-Stress nämlich sehr unter. Auf jeden Fall wurde mit jeder Menger fluoreszierenden Substanzen gearbeitet und es funkelte und leuchtete. Strick war auch enthalten. Ich hoffe man sieht davon online bald genauer etwas.
Schnell machte ich mich dann nach erneuten zehn Stunden Fashion Week auf den Weg nach Hause. Ich wünsch euch einen schönen Tag. Uns schon voll im Gange ist er, der Tag 3…