Die ewige Frage juckt im Kopf: Bin ich jetzt erwachsen oder bleibe ich für immer Kind? Eine Antwort darauf haben wohl nur die wenigsten. Manchmal musst du eben Entscheidungen treffen, abwegen, was besser ist für dich und dein Leben, die Zukunft. Keine Sorge, ich bin weit davon entfernt vor den Altar zu schreiten, aber dennoch sah ich mich in den letzten Tagen immer wieder im Konflikt zwischen zwei Welten.
Einerseits willst du für immer frei sein, wild und wunderbar. Tun und lassen, was du willst, Regeln missachten und mit dem Kopf durch die Wand. Andererseits willst du Teil sein eines Ganzes, einer Gesellschaft, die du zwar verabscheust, aber die dich trägt. Du musst dich anpassen, brav sein, dir den Schleier der Konformität überstreifen, still sein, bloß nicht auffallen, dich benehmen.
Ich will mit zerrissener Jeans beim Dinner sitzen, laut schreien, wenn mir danach ist und faule Eier auf Nazis werfen – früher hab ich sowas gemacht. Heute sitzte ich mit zerrissener Jeans am Tisch und rege mich insgeheim über Schlürfer, Schmatzer und die auf, die keine Manieren haben. Zugeben würde ich das sonst nie. Ich bin irgendwie mittendrin, dazwischen, nicht hier und nicht da. Was bin ich denn? Ein infantiler Spießer?