Mode als Spiegel der Gesellschaft, Mode als Statement und Egokitzler. Ihre Bedeutung geht seit jeher konform mit dem, was das Leben uns beschert. In Zeiten von Krisen, die im Zusammenhang mit Geldwirschaft stehen, folgt prompt der Materialismus. Qualität statt Quantität, das galt in der Nachkriegszeit und auch heute. In den letzten Jahren kamen immer wieder Debatten auf, die auf erklärende Art und Weise das Tragen von überteuerter Kleidung rechtfertigten. Denn wenn es brennt, dann verlagern sich Prioritäten, man möchte zumindest sich selbst vor der Ernüchterung retten und kleidet sich pompöser als zuvor. Was früher riesenhaft zur Schau getragene Markennamen auf Oberbekleidung jeglichen Schnittes war, wurde inzwischen durch Understatement ohne jegliches ersichtliches Etikett verdrängt – dafür werden Accessoires immer wichtiger und wachsen zu wahrhaften Monstern heran.
Nun lässt sich über Optik bekantlich streiten, eine Meinung darf man allerdings trotzdem dazu haben. Schaue ich mir Auszüge aus Fotostrecken wir der obrigen an, in der Julia Stegner in der Vogue Japan eine Art Körperkette als klimmbimmiges Schmuckstück trägt, so hoffe ich sehr, dass man es bei Einzelstücken für ganz besondere Anlässe oder Lookbook-Hinguckern belässt. Weniger ist mehr, meistens. Allzu viel Goldballast haben wir doch gar nicht nötig, oder?
Der Hoffnungsschimmer: Was in Modezeitschriften abgebildet wird, ist meist überzeichnet und um einiges überkandidelter als das, was tatsächlich auf den Straßen der Welt getragen wird. Dennoch behalten wir im Hinterkopf: Accessoires werden in Punkto Styling wichtiger denn je.
Alle Bilder aus der Vogue Japan seht ihr bei Fashiongonerogue!