Es scheint, als würden immer mehr Printliebhaber derzeit ihren eigenen kleinen Traum verwirklichen und ein eigenes Magazin auf den Markt werfen. Immer mehr Nischen werden bedient und Art Direktoren und Fotografen pfeilen ein jedes Mal an visuellen Besonderheiten, während die Redakteure sich den noch unergründeten Themen fortan zuwenden. Im Jungle der Magazinwelt fallen dennoch selten Printwerke heraus, die Begeisterungswellen auslösen. Ein Magazin, welches uns dagegen derzeit aufhorchen lässt, ist das gestern in New York gelaunchte „Garage“ Magazin. Gründerin des neuesten Werks ist die ehemalige Redakteurin des POP Magazines und Lebensgefährtin des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch, Dasha Zhukova. In „Garage“ will sie sich zukünftig noch mehr ausleben und Mode, Kunst und Design geschickt unter einen Hut bringen: Kooperationen mit bekannten Persönlichkeiten der Mode- und Kunstszene werden dort vereint.
Die erste Ausgabe kommt gleich „Garage“ in drei verschiedenen Gewändern daher: Jedes Cover zeigt die Arbeit eines bekannten Künstlers und ziert zusätzlich ein Zitat von John Baldessari: “I will not get anymore boring tattoos.”
Fotografiert von Hedi Slimane kreierte zum Beispiel Damien Hirst ein Cover samt grün-schwarzem Schmetterling, der auf den Intimbereich von Shauna Taylor tätowiert wurde. Ein identischer Schmetterling-Sticker wurde darüber geklebt kann vom Leser abgezogen werden – und gibt schließlich den Blick auf das Tattoo frei. Außerdem sehen wir eine Puppenversion des Supermodels Lily Donaldson kreiert von dem Künstler Dinos Chapman, der die Puppe mit Kleidern von Marc Jacobs oder Mary Katrantzou aufhübschte. Eine aufwendige und spannende Idee, die besonders für die erste Ausgabe gehörig Aufmerksamkeit garantiert. Benannt ist das Magazin übrigens nach einem zeitgenössischen Kunstzentrum, welches Dasha in 2008 in Moskau eröffnete.
Inwiefern „Garage“ sich nun von bekannten und etablierten Magazinen absetzt, gilt es also demnächste herauszufinden. Wurde Dasha Zhukova bei der Eröffnung ihres Kunstzentrums noch belächelt und „Garage“ als netter Zeitvertreib einer Milliardärsgattin abgetan, sehen Kritiker in New York ihr Printwerk derzeit als eines der verblüffendsten Publikationen der letzten Jahre an. Wir bleiben gespannt und werden sicher zum „Garage“ Magazine greifen, sobald es bei uns ausliegt.