Fotos: Vogue & Mcqueenadillo
Diese Mädchen immer mit ihren Mädchenthemen. Augenrollend und höchst gelangweilt scrollte ich jahrelang an „Beauty-News“ vorbei und auch die gedruckten Versionen sämtlicher Frauenmagazine blätterte ich halbherzig aus meinem Blickfeld. Bis plötzlich der Tag kam, an dem mir mein Gesicht langsam aber sicher schrecklich undefiniert vorkam, so im Vergleich zu denen meiner Freundinnen. Fräullein A. nahm sich meiner an und tat genau das, worüber ich aus eigenem Impuls noch nicht einmal nachgedacht hätte: Augenbrauenstift und zack und plötzlich waren sie da, die dunklen, ordentlichen Brauen. Ich gestehe: Wirkt Wunder und tut den Gelüsten nach Veränderung gut.
Ein Jammer, dass ich nicht blond bin, denn 2011 rutschte der Fokus des Betrachters einmal mehr auf den breiten Streifen oberhalb der Augenhöhle – besonders beliebt: Kontraste. Persönlich gefallen uns dunkle Brauen zu blondem Haar am besten, andersherum könnte es bei Natur-Brünetten vielleicht seltsam ausschauen. Auf den Laufstegen ging man natürlich noch einen Schritt weiter und kredenzte dem Publikum für den Frühling Variationen in Pink, Rosa, Grün und so ziemlich jeder Farbe, die man sich denken kann; auch ein Eyeliner-Streifen knapp unter den kleinen Pforten über dem Augenaufschlag punktet bei uns. Jetzt, im Herbst, wird es wieder etwas dunkler, etwas buschiger und 80s-lastig, zumindest sollten die zierenden Härchen nicht zu fein sein oder gar graue Maus spielen. Mir dämmert, dass ich die gute alte Augenbraue höchstwahrscheinlich viel zu lange unterschätzt habe. Wobei man sich bei aller Trendliebe doch bitte stets treu bleiben sollte. Bloß mitmachen, wenn’s gefällt. Getreu dem Motto: „Alles kann, nichts muss.“