Jenny Postle ist ein Name, den man sich schleunigst hinter die Ohren schreiben sollte, oder zumindest ins imaginäre Notizbuch der Neuentdeckungen 2011. Die Central Saint Martins Absolventin prophezeit uns mit ihren Entwürfen für den aktuell herrschenden Herbst nämlich eine Fusion zwischen Patchwork-hippiesken-Clownsflicken und psychedelischen Stoffhalluzinationen.
Wir wissen nicht genau, was sich im Kopf oder Blutkreislauf der Jungdesignerin abgespielt hat, während sie diese Entwürde zu Papier brachte, sicher ist aber, dass sie keine dieser verbissenen Bürokratinnen ist, die sich Schritt für Schritt an noch so einschränkenden Plänen entlang hangeln. Sie phantasiert, drapiert und überlässt glücklicherweise einiges dem Zufall. Die mindestens 30 Garne wurden im ganzen Land zusammen gesucht, bevor sie zu indogenen Kleidern und Federvieh-ähnlichen Designmutationen wurden. „Mutation“ ist hier keineswegs negativ behaftet, sondern Ausdruck eines grenzensprengenden Talents. Ob wir gleich jedes Komplettoutfit auf die Straße ausführen würden, wage ich zu bezweifeln, einzelnd herausgenommen und zu schlichten Basics kombiniert, könnten wir aber alsbald im Patchwork-Himmel angelangt sein. Hach, Jenny. Wir freuen uns schon auf noch mehr perfekt arrangierten Firlefanz.