Hach, wäre es nicht schön, wenn wir uns alle lieb hätten? Wenn Toleranz und Liebe uns verstehen lernen ließen, jedem offen gegenüber zu stehen und Hass mir nichts dir nichts über Bord schmeißen zu können? Wenn alle integriert, jede Kultur akzeptiert und jede persönliche Neigung als völlig legitim bewertet werden würde? Die Liste könnte zeilenlang weiter gehen und ja, es wäre mehr als schön. Es wäre wundertollstens und fabelhafte Traumwelt dürfte damit garantiert sein. Scheint sich Benetton auch gedacht zu haben und bekommt mit seiner neuesten Kampagne derzeit auch wieder ordentlichst Aufmerksamkeit.
Benettons guten Tage sind längst vorbei, mit ihren provokanten Werbeanzeigen bringen sie die Leute dennoch dazu, mal wieder über den italienischen Laden zu plaudern – dafür sind sie schließlich seit Jahren bestens bekannt. Und ihre neueste „UNHATE“ Kampagne lässt uns mal wieder mitreden, denn die Intention ist vorbildlichst und die Umsetzung bringt durchaus zum Schmunzeln.
Aber was bedeutet UNHATE eigentlich für Benetton?
“What does UNHATE mean? UN-hate. Stop hating, if you were hating. Unhate is a message that invites us to consider that hate and love are not as far away from each other as we think. Actually, the two opposing sentiments are often in a delicate and unstable balance. Our campaign promotes a shift in the balance: don’t hate, Unhate.”
Klares Statement, gepaart mit Herz und einem Fokus, der zum Nachdenken anregen soll. Uns gefällt die Kampagne, wenngleich die Brücke zur Kollektion wieder einmal nicht geschlagen wird. Scheint dem italienischen Haus ganz gleich zu sein, denn über den Namen Benetton wird sicherlich wieder fast jeder sprechen, oder nicht?
UNHATE ist der erste Meilenstein für die gleichnamig gegründete Stiftung und wird heute Abend mit einem riesigen Feuerwerk in Paris begrüßt. Der Kuss steht dabei im Mittelpunkt und soll als signifikantes Zeichen der Liebe und des Verständnisses angesehen werden. Benetton wird nicht willkürlich konträre Regierungschefs und religiöse Oberhäupter für die Kampagne gewählt haben, die sich küssend zusammenschließen, sondern das Ziel fokussieren wollen, über die Politik und die Religion einen Diskurs zu schaffen. Unsere politischen Vertreter können nämlich durchaus mehr bewegen, als einzelne Persönchen von uns.
Was meint ihr: Knutschende Staatschefs und religiöse Oberhäupter für eine eindeutige Botschaft: Vorbildliche Nächstenliebe oder kluge Kommunikationsstrategie?
Weltweite Guerilla Aktion für die Foundation:
Alle Bilder via Highsnobiety. Mehr Infos zum Thema und zur Kampagne sowie der gleichnamigen Foundation von Benetton findet ihr hier.