Blusen sind weiß Gott keine Neuerfindung der Jetztzeit. Die Basis bleibt stets gleich, bloß Form und Farbe ändern sich im Wandel der Zeit. Da war zum Beispiel das Bubimodell, der runde Peter-Pan-Kragen in den 50ern und 60ern, Anfang der 70er trug man immer noch runde Dackelkragen, die irgendwann von extrabreiten Kragen und spitz zulaufenden Versionen, gern aus synthetischen Stoffen, verdrängt wurden. Dann brachen die 8oer Jahre an, Bundkragen folgten ebenso wie Stehkragen, kleine Schleifen, und Hemdkragen.
Und jetzt, jetzt trägt man irgendwie alles. Bis vor einiger Zeit war man zwar tolerant hinsichtlich der Form (sofern sie nicht an Satin-Albträume aus Glamrock-Zeiten erinnerte), doch beinahe jeder achtete darauf, dass die ersten Knöpfe stets geöffnet waren. Wer sich bis oben hin zuschnürte, ging eher als Mormone durch, nicht als modisch. Nun ist, wenn man so will, das Gegenteil der Fall: Jeder Knopf wird geschlossen getragen, Dekolteé zeigen ist passé. skandinavisch-schmale Krägchen mag man derzeit besonders gern. Um ehrlich zu sein: Die Bluse ist irgendwie fast unwichtig geworden, was zählt sind einzig und allein „Collars“. Klein, groß, geblühmt, einfarbig, aus Metall, gern auch im Alleingang als Schmuck-Ersatz gesehen. Und wie es nunmal so ist, macht uns das Used Mag mit seinem hübschen Editorial heute noch viel mehr Lust auf adrette Zugeknöpftheit. Wir brauchen mehr Blusen und Krägen, so viel steht fest.
Bilder via trendland.