MBFWB: Augustin Teboul „Die Bedrohung der Ariane“

25.01.2012 Allgemein, Mode

Art never comes from happiness. Jedenfalls behauptet man das gern. Ob Annelie Augustin und Odély Teboul wirklich niemals fröhlich sind, das wissen wir nicht. Allerdings hüllen die beiden Designerinnen sich gern in düster-tragische Eleganz, kreieren mehr Kunst als Mode. Jeder Ort, an dem sie auftauchen, versinkt im mystischen Nebel. Und alles, was sie umgibt, scheint plötzlich aus einer anderen Sphäre zu stammen, irgendwie ein bisschen anders zu ticken. Während der Fashion Week Berlin waren es die nackten Betonwände der KOW Galerie in Mitte, die Augustin Tebouls geballter Aura standhalten musste. Denn neben zwölf traumversunkenen Models, war es außerdem die Performance-Künstlerin Ariane Andereggen, die den Entwürfen während einer lyrisch-asudrucksstarken Performance Leben einhauchte.

Worum es dabei ging?  „Um das Leben in seiner unvermeidlichen Absurdität, rasend, in ständiger Wiederholung. Die Unmöglichkeit, Wünsche und Träume mit den Extremen der Realität zu verbinden. Ausdruck des inneren Zustands.“

Ich kann Pressetexte für gewöhnlich nicht leiden und noch weniger Blogger, die eben jene ständig eins zu eins zum Besten geben. Aber eine böse Überschneidung im Terminkalender machte es uns unmöglich, bei Augustin Tebouls Schau höchst persönlich vorbei zu stiefeln. Weil die Atmosphäre und das ganze Drumherum bei den beiden talentierten Damen aber ganz schön wichtig ist, reichen ein paar einfache Worte der Kollektionsbeschreibung nun aber keineswegs aus. Es tut mir in den Augen weh und in der Seele, aber diesmal müsst ihr euch wirklich einzig und allein mit meiner Copy-Paste-Gabe zufrieden geben und euch den Pressetext zu Gemüte führen (oder unser älteres Interview mit den beiden!) Die Musikauswahl scheint jedenfalls erste Sahne gewesen zu sein.  Et voilà:

Mit viel Nebel und zu den Klängen von Bonnie Tyler’s „Holding Out For A Hero“, Mike Patton’s „Deep Deep Down“, Lou Reed’s „This Magic Moment“ und Adriano Celentano & Mina’s „Parole, Parole“ entstand unter der Leitung von Szenografin Zana Bosnjak eine moderne Umsetzung der griechischen Mythologie vom „Ariadnefaden“. Ariane Andereggen und die Models, die ihr dabei als Tableaux Vivants dienten, folgen und verlieren darin ihren eigenen Leitfaden. Die Sprache generierte ein Assoziationsfeld, in welchem jeder Besucher seinen eigenen Gedanken folgen konnte. Auch eine Chaiselonge sowie Fahrstuhl und Treppe der Location fungierten als Bühne für die Darstellerinnen in den bodenlangen Kleidern aus transparenter Seide und Mousseline, hautengen Lederhosen und Bodys mit von Hand gehäkelten und mit Perlen bestickten Details. Sie alle wirkten dabei wie gefangen in sich wiederholenden Bewegungsmustern: Das Leben in seiner unvermeidlichen Absurdität, rasend, in ständiger Wiederholung. Die Unmöglichkeit, Wünsche und Träume mit den Extremen der Realität zu verbinden. Ausdruck des inneren Zustands.

In der Herbst-Wintersaison 2012/2013 versinnbildlicht das Label AUGUSTIN TEBOUL einen Trip durch das mentale Labyrinth. „The thread of Ariane“ illustriert diesen Zustand, welcher sich wiederum aufmacht zu fremden Orten. In chaotischer Leidenschaft verstrickt sich Ariane in dieser modernen Mythologie. Nichts ist gewiss. Ein Gedankentanz in Schwarz. Dabei bleiben AUGUSTIN TEBOUL ihrem charakteristischen Stil treu: der nahtlose Übergang von traditioneller Handwerkskunst zu tadelloser Verarbeitung in einer winterlich anmutenden Kollektion. Ein subtiles Spiel mit Volumen. Kleider aus drapierter Seide mit raffinierten Stickereien akzentuiert mit SWAROVSKI ELEMENTS. Hauchzarte Tops, Lederhosen, ein schwerer Wollmantel, Samt und Strick werden mit feinen Lederhandschuhen und edlen Kopfbedeckungen präsentiert.


Over and out. Und beim nächsten Mal sind wir hoffentlich wieder live und in Farbe dabei.

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