Immer wenn ich mir eine Kollektion anschaue, bin ich ein wenig gespannt auf das, was andere Redakteure wohl über das Gesehen berichten. Vorher versuche ich meist, keine fremden Eindrücke aufzuschnappen, damit ich mich ganz auf mein eigenes Kopfchaos konzentrieren kann. Manchmal geht die Rechnung auf und am Ende werde ich durch ähnliche Ansichten in meiner Meinung bestärkt, des Öfteren ist aber auch das Gegenteil der Fall – so wie diesmal.
Während Dolce & Gabbana und ich lange Zeit nur coexistierten, landen Domenico und Stefano vor zwei Saisons plötzlich wieder auf meinem Radar. Von Kollektion zu Kollektion sagt mir das italienische Designer-Duo tatsächlich mehr und mehr zu. Denn bloß, weil ich die meisten Entwürfe selbst mit Goldesel im Keller vielleicht nicht selbst tragen würde, mag ich das was ich sehe sehr. Zunächst musste ich an einen kleinen Prinzen denken, an prunkvolles Geschirr und barocke Festsäle. Abgewandelte Mühlsteinkragen erinnern an Ölgemälde aus dem 17. Jahrhundert und großflächige Putten-Prints verleihen dem Ganzen auch noch einen kleinen Hauch Religiosität. Bis hierher stimmt mir style.com auch noch halbwegs zu, bloß weiß ich nicht, wo ich mir die folgende Assoziation bloß eingefangen habe: Bei einigen Kleidern kam mir im Zusammenspiel mit den strengen Mittelscheitelfrisuren und großem Ohrbehang nämlich sofort Frida Kahlo in den Sinn. Und russische Trachten. Hm, seht selbst:
Die gesamte Kollektion könnt ihr euch bei style.com ansehen.