The Avant/Garde Diaries: Im Interview mit Rick Genest aka „Rico the Zombie“

20.03.2012 Allgemein, Menschen

Wir kennen ihn als „Zombie Boy„, den harten Kerl, der sich von Kopf bis Fuß tätowieren ließ und der bei den meisten Menschen im ersten Moment sicherlich Unverständnis hervorruft. Auch bei uns. Rick Genest aka „Rico the Zombie“ war in unseren Köpfen stets eine Kunstfigur, die wir ganz oberflächlich irgendwo zwischen unheimlich, abstoßend und wahnsinnig einstuften. Warum lässt sich jemand von Kopf bis Fuß wie ein Skelett tätowieren? Warum macht man so etwas? Erste Antwort: ADHS, mysteriöse Selbstwahrnehmung oder einfach nur der Drang zum Anderssein?

Unsere Meinung zur Freakshow „Rico the Zombie“ änderte sich schlagartig, als wir das lebende Skelett hautnah auf der SOTO Party zur Fashion Week sahen und dieser kleine Mann ganz und gar nicht böse drein schaute. Da saß er da hinter den Turntables und wirkte fast unbeholfen und sogar ein wenig traurig. Und wie stellten uns erneut die Frage: Wer bist du eigentlich, Rick Genest? 

Die Avant/Garde Diaries gingen dieser Frage nun einmal genauer auf den Grund und liefern uns ein Stück weit Antworten. Wir jedenfalls hatten eine Meinung zu „Zombie Boy“, doch die wurde nun komplett über den Haufen geworfen. Seit diesem Video und der Begegnung wissen wir also gar nicht mehr, ob wir in Mitleid verfallen oder unseren Hut vor dem Kunstwerk aka Rick Genest ziehen sollen. In jedem Fall eine bewegende Geschichte, die uns einmal mehr zum Nachdenken stimmt und zeigt, dass wir Menschen eben doch nur vor den Kopf schauen können und vielleicht ein bisschen abwarten sollten, bevor wir uns eine Meinung bilden.

Im Alter von 16 Jahren erfährt Rick Genest, dass er einen Hirntumor hat und wird mit dem Thema Tod über Monate konfrontiert. Er versucht, jeden Tag so zu leben, als wäre es sein letzter. Mit 19 Jahren beschließt er schließlich, sein eigenes Mahnmal zu werden und tätowiert sich Stück für Stück von Kopf bis Fuß. Dank Designer Nicola Formichetti, Creative Director von Thierry Mugler begann seine Model-Karriere und sein Credo hat sich Dank des anhaltenden Interesse weiter gefestigt: “I embrace the idea of everything that’s different and helps people open their mind”. Recht mag er haben und scheint seinen Schritt bis heute nicht zu bereuen. Wollen wir’s ihm einfach glauben. Im recht emotionalen Video erfahrt ihr mehr. Dafür einfach hier entlang!

Mehr Infos findet ihr auch auf der AVANT/GARDE DIARIES Fanpage auf Facebook!

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