Vergangene Woche bin ich endlich dazu gekommen, meinen Kleiderschrank auszurümpeln. Wirklich, das war bitter nötig. Ich tue mich nämlich sehr schwer damit, Kleidung wegzuwerfen. Schließlich könnte ich beim Gedanken daran, dass meine geliebte Mama tatsächlich nichts aus ihren jungen Jahren aufbewahrt hat, rückwärts aus dem Fenster springen. Dabei sah sie doch so schön aus in ihren Kleidern. Auch wenn es weiß Gott zu früh ist, überhaupt daran zu denken: Meine Nachfahren sollen sich später gern mal nach Herzenslust an meinem Fundus bedienen können. Und ich selbst ja schließlich auch noch, so in ein paar Jahren, wenn die Mode von Jetzt ein Revival erlebt. Aber weiter zum Schuhschrank: Auch der musste nämlich ausgemistet werden.
Da fällt mir das weggeben/verkaufen/in die Kleidersammlung bringen noch viel, viel schwerer. Es könnte ja noch immer DER Anlass kommen. Oder DAS Outfit, das nach genau diesem einen Schuhpaar schreit, welches ich soeben wegwarf. Die Modelle, die ihr dort oben also seht, leben derzeit ein gefährliches Leben der Ungewissheit. Es sind quasi die, die nur knapp überlebt haben. Am Ende greife ich ja doch immer nur zu meinen drei, vier Lieblingspaaren. Was passiert jetzt aber bloß mit diesen hier? Sollte ich sie meiner Mitbewohnerin leihen, bis die Sehnsucht wieder zuschlägt? Oder sie jetzt und auf der Stelle endlich wieder tragen? Doch weggeben? Hilfe.
Geliebte Dr.Martens – aber nicht genug Kleider im Schrank, die dazu passen.
Nike Air Max, damit geht’s sich wie auf Wolken. Aber bin ich der Typ dazu?
Funkel-Vans und Erinnerungen an noch funkelndere Abende. Aber wozu soll ich sie bloß tragen?
Blumen-Dr.Martens – ein Geschenk von meinen Schwestern, darf ich also eh nicht weggeben. Aber tragen? Und wenn ja, wozu?
Die Segelsschuhe also. Im letzten Jahr ausprobiert und für gut befunden, heute wieder ratlos.
New Balance, auch heiß geliebt. Ich glaube, mir fehlt einfach die passende Hose dazu.
Blümchen-Clarks, vom Liebsten geschenk bekommen. Ich himmle sie wirklich ständig an, bloß sehe ich in ihnen aus wie ein kleines Kind.
Mörderschuhe von Weekday. SO gut. SO schwer zu kombinieren.
Creeper-Verschnitte von Urban Outfitters. Das einzig Rote in meinem Kleiderschrank.
Monki-Schuhe, die hier schon mal ganz toll aussahen.
Glitzerprinzessinnenschuhe, an Weihnachten getragen. Und jetzt?
Die echten Creepers. Ein Mal Liebe, immer Liebe. Ich sehe darin aber eher aus wie ein Mangamädchen als wie Agyness Deyn.