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Normalerweise ist es ja eher so, dass es mir eher schwer fällt, erwachsen zu werden (hier mehr dazu). Meine Schwestern schaffen es neuerdings aber, den Auslöser für meine innere Unruhe komplett umzukrempeln. Seit gestern fühle ich mich offiziell um zehn Jahre gealtert. Ich habe nämlich absolut keine Ahnung, welche Musik gerade so rauf und runter gespielt wird – und das obwohl ich keinen Tag ohne Musik überlebe. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich als Teenager nicht fassen konnte, dass meine Eltern nicht wissen, was so geht. Musiktechnisch. Wie man jemals aufhören kann, sich dafür zu interessieren. Es ist aber so: Man hört ja gar nicht auf, sich zu informieren und Neues zu suchen, bloß macht man das irgendwann nicht mehr via Radio, Charts oder ähnlichem. Man weiß, was gefällt, durchforstet Blogs, Plattenläden oder Lieblingsmagazine – die Perlen, die sich dort verstecken, finden aber nur selten das allergrößte Gehör.
Vielleicht ist es auch die eigenen Arroganz, dieses Sich-Was-Auf-Die-Eigene-Musiksammlung-Einbilden, das viele von uns fern hält von massentauglichen Schätzen. Es ist also vielleicht an der Zeit, das Ego kurzzeitig zu verbuddeln und sich von kleinen Schwestern und der großen weiten Popwelt inspirieren zu lassen. HIts sind ja nicht umsonst Hits. Manchmal ist eben doch was Gutes dabei. Wie diesmal, wenn man mich fragt. „Of Monsters an Men“ läuft bei uns nämlich gerade in Dauerschleife.
Und wie sollte es auch anders sein, Nanna, Raggi, Brynjar und Arnar, die zusammen gewürfelt „Of Monsters and Men“ ergeben, stammen allesamt aus Reykjavík, Island. Was also irgendwo zwischen mystischen Landschaften und dem Gemeinschaftswohnzimmer aufgenommen wurde, ist purer Indie Pop. Und während Love, Love, Love uns ein klein wenig melancholisch und schmerzlich verliebt stimmt, liefert Little Talks den Soundtrack zur Bekämpfung der Alltags-Monotonie.