Taschen-Liebe: Das Berliner Label „SLOE“

19.06.2012 Berlin, Allgemein, Accessoire

Wir haben uns ein klein bisschen in Antonia Siegmund verguckt. Vor ungefähr zwei Jahren packte die Designerin ihre sieben Sachen, um die Welt der schönen Nebensächlichkeiten von Berlin aus mit ihren ganz eigenen Kreationen zu bestücken. SLOE heißt seitdem ihr Brand, das nicht auf Quantität, sondern Qualität setzt und sich damit von der Schnelllebigkeit des Modezirkus abwendet: Eine limitierte Mini-Kollektion, eine Handvoll Interieur-Schätzchen, aber vor allem ganz schön fabelhafte Ledertaschen warten da auf uns.

Taschen und ich, wir werden nur in ganz seltenen Fällen Freunde. An einer Hand kann ich die Anzahl all jener Exemplare abzählen, die ich selbst durch die Straßen trage und das aus gutem Grund: Denn jedes Mal, wenn ich das dringende Bedürfnis nach einem neuen Alltagsbegleiter verspüre, passt mir bei genauerem Betrachten das ein oder andere Detail nicht. Zu viel Klimbim, die falschen Verschlüsse, undsoweiterundsofort. Die Central-Saint-Martins-Absolventin befand sich bisweilen offensichtlich in einem ähnlichen Konflikt; zu überdekoriert erschien ihr der Großteil des Überangebots an fescher Lederware zum Umhängen. Heute kreiert sie deshalb ihre eigenen Taschen – die Verschmelzung von Form, Funktion und Materialien ist der jungen Dame damit wohl mehr als geglückt. Und ich fange schon mal an zu sparen.

Fringe Pigeon“ heißt nämlich das Modell aus Nubukleder, das es mir schwerstens angetan hat:

Kostenpreis: 500 Euronen. Dem ein oder anderen (und mir auch!) stehen beim Aussprechen dieses Preises ein paar Schweißperlen auf der Stirn. Wir hatten das Thema vor einiger Zeit aber schon einmal angesprochen und waren uns einig: Bei Labels wie SLOE sind Preise wie diese schlichtweg gerechtfertigt. Man bezahlt in diesem Fall eben nicht ausschließlich für einen großes Logo auf der Tasche, sondern tatsächlich für Qualität. Für Arbeitsstunden. Und Liebe und Herzblut.

Randnotiz: Alle Taschen werden in europäischen Manufakturen in kleinen Stückzahlen und zu fairen Löhnen hergestellt. Antonia selbst prüft außerdem ständig die Qualität des italienischen Bekleidungs-Leders, das für ihre Kreationen zum Einsatz kommt.

Gut ist, dass wir sogar noch ein klein wenig Zeit zum Sparen haben, denn die Taschen werden erst in den kommenden Wochen im hauseigenen Online-Shop eintrudeln. Alle Berliner haben ein klein bisschen mehr Glück, denn im VOO Store kann man SLOE demnächst auch live und in Farbe begutachten – und am Ende sogar eintüten.

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