Ich weiß noch, wie sehr ich über die kommende Kollektion von Mr. Marc Jacobs geschimpft habe. Und im Grunde hat sich auch nicht viel an meiner Meinung geändert. Beim erneuten Durchschauen der Lookbookbilder fiel mir allerdings wieder auf, dass man aus jeder noch so seltsamen Sache etwas Gutes ziehen kann – zumindest ein klein wenig Inspiration. Es ist schließlich ganz offensichtlich, dass der kleine, durchaus sympathische Herr, der gern Spitzenkleider trägt, einen offensichtlichen Faible für Magisches hegt. Hüte, Schuhe und Kleider sind zweifelsohne als Hommage an Kräuterküchen und Zauberstäbe zu betrachten (jedenfalls in unserer Realität).
Und wo ich gerade so oder so schon dabei war, meine Jugend erneut aufblühen zu lassen, empfinde ich doch tatsächlich auch ein wenig Lust auf kuriose Outfits – im Stil meiner Lieblingshexen. Die Hexen von Eastwick haben mir zwar viele schöne Teestunden vor der Flimmerkiste beschert, zu modischen Ikonen avancierten sie am Ende aber trotzdem nicht. Es waren vielmehr Sarah, Nancy, Bonnie und Rochelle, die mich vor einigen Jahren dazu brachten, Voodoo-Bücher und seltsamen Klimbim zu kaufen – die passende Kleidung durfte selbstredend auch nicht fehlen. „Hexenclub„, oder „The Craft“ bleibt bis heute einer meiner Lieblingsfilme, weiß der Teufel weshalb. Aber diese abgefahrene, düstere Coolness der 90er Jahre bezirzt mich noch heute.
Marc Jacobs Bilder via wearefreshfish.
Ganz wertfrei stelle ich mir bei Betrachten von Marc Jacobs Kreationen die Frage: Wollen wir wirklich so aussehen? (Claire hatte dazu bereits einen wunderbaren Beitrag verfasst). Ich selbst kann diese Frage mit einem klaren Nein beantworten. Irgendwie nicht. Die Hüte (wenn man vom Pelz absieht) haben zwar diese seltsame Mischung zwischen Nostalgie und Avantgarde inne, aber der verhexte College-Look der Hexenclub-Girls lässt sich eben doch ein wenig praktischer durch die Straßen tragen.
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