Wenn man Mitte Zwanzig ist, gleicht das Leben einer Achterbahnfahrt. Rauf und runter, auf und ab, im Sekundentakt. Hauptsache Gefühl und viel davon. Heute füttern sie dich mit Zuckerwatte, morgen stopfen sie dich mit sauren Gurken voll. Schlucken musst du alles, ob du willst oder nicht. Manches ist schnell verdaut, anderes hängt dir noch monatelang im Magen fest. Wenn man Mitte Zwanzig ist, gibt es keinen Kompriss. Schwarz oder Weiß, der Raum dazwischen ist leer. Denn mit langweiligem Einheitsgrau gibt sich keiner von uns zufrieden. Himmelhochjauchzend oder zutodebetrübt. Wenn man Mitte Zwanzig ist, leidet man lieber als Stillstand zu riskieren, man ist auf der Jagd nach guten Momenten und nimmt jeden Schlag auf die Brust in Kauf, solange am Ende nur ein kleiner blauer Fleck übrig bleibt. Ein Stigma, das bei jeder Berührung schreit „du bist am Leben“.
Wenn man Mite Zwanzig ist, gibt es kein Falsch, denn alles ist richtig. Jeder Satz, jeder Rausch, jede Emotion, jede Tat. Leben und lernen, jeden Tag, egal wie. Das, was am Ende dabei rauskommt, bist du. Und bis dahin ist nur wichtig, dass du dich lebendig fühlst.
(Gedanken, die beim Anhören des neuesten Tracks von Taken by Trees aufkamen)