Der Maschendrahtzaun löst Assoziationen unterschiedlichster Manier in uns aus. Manch einer denkt vielleicht an Times-Titelbilder, an ausgemergelte Körper hinter grauem Draht. Ans Eingesperrtsein und nicht fort können, wie sehr man sich auch bemüht, in geistiger wie physischer Form. Dann gibt es noch die Kunst, die sich das Geflecht immer wieder zu eigen macht und am Ende der Kette steht die Bodenständigkeit. Hasenkäfig-Gedanken und Schrebergärten-Bilder geraten einem da in den Kopf. Weshalb ausgerechnet das gerade äußerst tonangebende Brand Kenzo und Raf Simons, der gerade erst als Chefdesigner bei Jil Sander abdankte, so fasziniert von diesem in jedem Fall begrenzendem Objekt, das wissen wir nicht.
Sicher ist nur, dass beide gerade nicht mehr ohne wollen. Kenzo machte den Anfang, Raf Simons zitiert diesen Schritt auf seine eigene Art und Weise. Gegen Streifen und Blümchen wird das neue Trend-Muster wohl nicht gewinnen können, aber werden wir trotzdem bald zum Maschendrahtzaun-Sweatshirt greifen?
Point Break (2009) by Didier Faustino.
Raf Simons SS 13 Knit, Bilder via HAPSICAL – hier gibt’s auch den Rest zu sehen!
Kenzo:
P.S.: Vielen Dank, Max! (: