Kurz abtauchen und das „Muss“ im Kopf ausstellen: ja, Kurzurlaube können wahre Wunder wirken. Dem Alltag entfliehen und für ein paar Tage nur genießen. Da Nike und ich den Laden bekanntlich alleine schmeißen und auch sonst noch ordentlich beschäftigt sind, ist für uns im Moment zwar kein 14tägiger Urlaub drin, dafür dürfen kleine Ausreißer aber doppelt so sehr genossen werden und könnten auch demnächst zu unseren Power-Auflade-Stationen avancieren.
Nike trieb es vor kurzem nach Sizilien und weil ihre Bilder von türkisfarbenem Meer mich einfach nicht mehr los lassen wollten, musste ebenso ein Ort gefunden werden, der Sonne pur verspricht, ein bisschen vom Trubel ablenkt und mit gutem Essen aufwartet: Wer hätte es gedacht, die Wahl fiel tatsächlich auf Mallorca. Alle Klischees im Kopf wurden über Bord geworfen, alle Sangria-Eimer-Ballermann-Assoziationen schnell ausgeblendet – und das ging einfacher als gedacht: Cala Llombards, ein kleiner schnuckeliger Ort, der nicht mal mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden konnte und wurde zum wohl schönsten und nahegelegensten Fleckchen Erde für 96 Stunden: Steinküsten, kleine Buchten, großartige Restaurants, ein ganz niedliches Hostel, Fischerdörfe rundherum und vor allem: Ganz viel Auszeit!
Kurz bevor wir uns allerdings in das kleine Dörfchen bei Santanyi aufmachten, wurde noch fix Palma in den frühen Morgenstunden erkundet und eines ist klar: Diese Stadt kann einem wahrlich den Kopf verdrehen. Ein wunderschöner Hafen, der ebenso mit liebevoll gepflegten Segelbooten aufwartet wie mit überdimensional großen Yachten, kleine Gassen, die in noch kleinere Gassen führen und Fassaden, die uns wirklich bedauern lassen, dass unsere Architektur einfach niemals an diesen Charme heran kommen mag. Vormittags war es so leer, dass wir uns wie kleine Entdecker fühlten, die tatsächlich eine gefühlt unberührte Stadt vorfanden.
Eigentlich wollte ich viel mehr Bilder für euch knipsen, um euch zu zeigen, wie schön dieser Ort im Südosten der Insel ist und wie unentdeckt er scheint. Doch irgendwie war selbst das betätigen der Kamera zu anstrengend und so schoss bloß der Liebste das ein oder andere Foto.
Ein niedlicher Markt im Herzen von Santanyi wurde durchstöbert, die eindrucksvollen Salzberge von Es Trenc bewundert, in den Bergen mit Blick aufs Meer gespeist, die Klippen bei Nacht erkundet und der Brandung zugeschaut, ganz viel Sonne in den schönsten Buchten und am kilometerlangen Strand getankt und Sternschnuppe um Sternschnuppe gezählt. Mallorca, es war tatsächlich wunderschön bei dir!