Acne Spring/ Summer 2013 – Wenn Cowgirls sich mit Nero und Boy George daten.

17.09.2012 Mode, Allgemein

Es ist so weit, Acne hängt mir zum Halse raus. Acne hier, Acne da, alle schreien nur nach Acne, wir ja auch, aber jetzt reicht’s. Vorbei sind die Zeiten, in denen wir uns überhaupt noch die etwas ausgefalleneren Stücke des schwedischen Brands leisten konnten, denn selbiges befindet sich seit einigen Saisons auf dem extrem aufsteigenden Ast, was so viel heißt wie: Acne spielt mittlerweile ganz oben mit, in einer Liga, die wir künftig wohl eher aus der Ferne betrachten – mit Ausnahme dieser Tage, an denen uns der Sinn mal wieder nach einem ziemlich überteuerten Basic steht oder der Sale uns in die Knie zwingt. Das kann natürlich durchaus nochmal passieren. Und dann ist es wieder an der Zeit, sich einzugestehen, dass man dem Hype überaus unreflektiert gegenüber steht, denn Polyester für mehrere hundert Euronen, hallöchen? Gut ist das nicht.

Umso erboster bin ich deshalb darüber, dass mir nichts anderes übrig bleibt, als vor der kommenden Frühjahrskollektion meinen imaginären Hut zu ziehen. Nachdem die letzten Entwürfe samt breiter Taillengürtel gottlob nicht gefallen wollten, bin ich diesmal ernsthaft begeistert.

Wir hatten ihn schon herannahen sehen, den Cowgirl-Trend et voilá, da ist er. Verfeinert mit ein wenig Matrix-Attitüde und Emmylou Harris‘ Neil Young Cover von „Wrecking Balls“ im Ohr geht’s also geradewegs Richtung Gipfel, jedenfalls wenn man mich fragt. Das ist vielleicht die beste Kollektion, die Acne je gezeigt hat. Und zwar nicht etwa, weil man das Bedürfnis verspüren würde, das alles zu besitzen, sondern weil das Betrachten der Kreationen endlich wieder Spaß macht. Weil es Finessen zu entdecken gilt und das Auge endlich wieder mit ein bisschen Neuartigkeit gefüttert wird – ob’s am Ende gefällt, bleibt jedoch weiterhin Geschmacksache.

Slit Pants und Wickelröcke, gerüschte Ärmel und bodenlange Kleider schreien nach Romantik und erinnern sogar ein kleines bisschen an Boy George. Wo wir dann auch schon bei der Kastenform der 80er Jahre angelangt wären. Im Gegensatz dazu gibt’s viel graphisches in Streifenform, urbane Schnitte und neue Silhouetten, deren Mitte immer weiter Richtung tiefer Hüfte rutscht. Insgesamt lohnt sich jedenfalls immer ein zweiter oder gar dritter Blick, denn alles dreht sich um’s Detail. Was die Gladiatoren-Sandalen da sollen, weiß ich trotzdem nicht.

Hier unsere Lieblings-Looks:

Alle Bilder via style.com, dort könnt ihr euch alles ansehen und vor allem in größerer Größe!

6 Kommentare

  1. Christopher

    Nicht nur, dass der Hype vorbei sein sollte – nuechtern betrachtet ist es einfach nicht schoen. Furchtbar. Ich frage mich: Wieso? Vielleicht ist es auch das Styling, einzelne Stuecke sind vielleicht tragbar….Aber ich bin auch voellig ueber ACNE hinaus. No-go.

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  2. Jessi

    die zweifarbigen jacken und diese fledermausartigen ärmel sind toll – mit dem rest kann ich mich auf den ersten blick einfach nicht anfreunden

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  3. Janna

    Ich bin ja gespannt, wieviele Stücke bei der Show wieder dabei waren, die nie in Produktion gehen…
    Das ärgert mich gerade extrem an Acne. Ich hab mich in eine insgesamt relativ schlichte Jacke mit leicht verfremdeten Camouflage-Print aus der F/W Kollektion 2012/13 verliebt und hätte dafür echt fast jeden Preis gezahlt. Genau sowas suchte ich schon lange. Nachdem ich vergeblich sämtliche Webseiten, vom Acne-eigenen Shop bis zu Retailern, abgeklappert habe, habe ich vor gut einer Woche im Store in Paris nach dem Traumstück gefragt. Enttäuschende Antwort: es sei lediglich ein „Showpiece“ gewesen und würde daher nicht produziert werden (wie ungefähr die Hälfte der Stücke auf dem Laufsteg, die Verkäuferin hat mir ihren Katalog gezeigt, in dem alle Artikel der Show aufgeführt waren). Was soll das? Ich kann ja verstehen, dass man die allerverrücktesten Sachen wegen potentieller Unverkaufbarkeit nicht in die Massenproduktion geben kann, aber das Stück, das ich meinte, war nun wirklich absolut tragbar, Basic mit einem Twist eben.
    Schade für so eine eigentlich doch spannende Marke, wenn anscheinend nicht nur Preis und Material voneinander abweichen, sondern auch Schein auf dem Laufsteg und Sein in den Geschäften.
    Sorry fürs zuspammen, aber das musste raus 😉

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  4. Manu

    Ich bin auch etwas erbost, seit dem Acne einfach mal meine Schuhgröße gestrichen hat!! Ja 41 ist raus, und nicht dass man nun denkt, ja dann fällt die 40 vielleicht größer aus, nein von wegen. 40 klein, 41 raus und ich stehe da und kann mir keinen einzigen Acne-Schuh mehr kaufen obwohl ich in dieser Sache eine gute Kundin war 🙁 Sorry, auch etwas off-topic, aber ich verstehe es einfach nicht. Schließlich gibt es viele Frauen mit Schuhgröße 41!!
    In dieser Kollektion gefällt mir auch nicht viel, mal sehen was es dann wieder überhaupt zu kaufen gibt, wenn die Sachen in die Läden kommen sehen sie ja eh immer viel harmloser aus…

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