Lady Gagas Musik tut mir ein bisschen in den Ohren weh. In meinem ganzen Leben habe ich, wenn es hoch kommt, drei Mal selbst auf den Play-Button gedrückt, um einen ihrer neuesten Hits zu hören. Und trotzdem darf man mich ohne weiteres als riesengroßen Gaga-Fan betiteln.
Als irgendwann kein Weg mehr an Stefani Joanne Angelina Germanotta vorbei führte, veröffentliche ein Magazin, an dessen Namen ich mich leider nicht mehr erinnern kann, eine beeindruckend gut recherchierte vier oder fünf Seiten lange Reportage – oder eher: ein Portrait – über eine junge Frau, die so hartnäckig für die Erfüllung ihrer Träume kämpfte, dass sie sich heute, ein paar Jahre später, Lady Gaga nennt und damit zu den einflussreichsten Musikerinnen aller Zeiten zählt. Seither bin ich ein bisschen verliebt. Weil ihre Eltern sie nicht unterstützen wollten, arbeitete sie schließlich als Go-Go-Tänzerin – nachdem sie nach vier Semestern die Uni verließ, um sich fortan ausschließlich der Musik zu widmen. Durch das Schreiben von Songtexten, Essays und Beiträgen über Kunst, Religion und Politik hatte sich Stefani bis dato nämlich irgendwie über Wasser halten können – auf den Kopf gefallen ist Gaga offensichtlich gar kein bisschen. Was dann geschah, wissen wir. Nach Jahren voll Spott (ich meine mich an diese Aussage erinnern zu können) und etlichen Keller-Gigs stellte die Lady ihr erstes Album fertig. Das war 2008. Ruhm bringt neben nervenzerrenden Paparazzo-Verfolgungsjagten natürlich auch extrem viel Aufmerksamkeit und vor allem: Macht. Zumindest auf die treue Anhängerschaft – genau das nutzte Lady Gaga dieser Tage, um sich für ein gesundes Verhältnis zum eigenen Körper stark zu machen.
Lady Gaga war selbst jahrelang magersüchtig, um genau zu sein seit ihrem 15. Lebensjahr. Vielleicht weiß sie deshalb, wie wichtig es ist, ein gutes Vorbild abzugeben. Und das tut sie jetzt: Weil wir sonst nur extrem nachretuschierte Bilder von ihr zu Gesicht bekommen, posierte sie kürzlich in Unterwäsche vor Terry Richardsons Linse und zeigt damit auf ihrer Social Media Seite Little Monsters, dass selbst Weltstars nicht immer dem Glitzerglitzer-Prototypen entsprechen, der sich so hartnäckig in unseren Köpfen festgesetzt hat. Gott sei Dank. Ich persönlich finde die junge Dame zwar immer noch ziemlich perfekt, aber das gängige Schönheitsideal hätte wohl trotzdem was zu mäkeln. Hach, Stefani. Wir schicken dir viel Gaga-Liebe.
Gaga:
„(…)But today I join the BODY REVOLUTION.
To Inspire Bravery.
and BREED some m$therf*cking COMPASSION
My mother and I created the BORN THIS WAY FOUNDATION for one reason: ‘to inspire bravery.’ This profile is an extension of that dream. Be brave and celebrate with us your ‘perceived flaws,’ as society tells us. May we make our flaws famous, and thus redefine the heinous.”
P.S.: Stefani früher:
Via Fashion Indie & Little Monsters.