Ein Herz für: Lady Gaga – Die Pop Queen macht sich für ein gesundes Körperbewusstsein stark

26.09.2012 Allgemein, Musik, Menschen, Leben

Lady Gagas Musik tut mir ein bisschen in den Ohren weh. In meinem ganzen Leben habe ich, wenn es hoch kommt, drei Mal selbst auf den Play-Button gedrückt, um einen ihrer neuesten Hits zu hören. Und trotzdem darf man mich ohne weiteres als riesengroßen Gaga-Fan betiteln.

Als irgendwann kein Weg mehr an Stefani Joanne Angelina Germanotta vorbei führte, veröffentliche ein Magazin, an dessen Namen ich mich leider nicht mehr erinnern kann, eine beeindruckend gut recherchierte vier oder fünf Seiten lange Reportage – oder eher: ein Portrait –  über eine junge Frau, die so hartnäckig für die Erfüllung ihrer Träume kämpfte, dass sie sich heute, ein paar Jahre später, Lady Gaga nennt und damit zu den einflussreichsten Musikerinnen aller Zeiten zählt. Seither bin ich ein bisschen verliebt. Weil ihre Eltern sie nicht unterstützen wollten, arbeitete sie schließlich als Go-Go-Tänzerin –  nachdem sie nach vier Semestern die Uni verließ, um sich fortan ausschließlich der Musik zu widmen. Durch das Schreiben von Songtexten, Essays und Beiträgen über Kunst, Religion und Politik hatte sich Stefani bis dato nämlich irgendwie über Wasser halten können – auf den Kopf gefallen ist Gaga offensichtlich gar kein bisschen. Was dann geschah, wissen wir. Nach Jahren voll Spott (ich meine mich an diese Aussage erinnern zu können) und etlichen Keller-Gigs stellte die Lady ihr erstes Album fertig. Das war 2008. Ruhm bringt neben nervenzerrenden Paparazzo-Verfolgungsjagten natürlich auch extrem viel Aufmerksamkeit und vor allem: Macht. Zumindest auf die treue Anhängerschaft – genau das nutzte Lady Gaga dieser Tage, um sich für ein gesundes Verhältnis zum eigenen Körper stark zu machen.

Lady Gaga war selbst jahrelang magersüchtig, um genau zu sein seit ihrem 15. Lebensjahr. Vielleicht weiß sie deshalb, wie wichtig es ist, ein gutes Vorbild abzugeben. Und das tut sie jetzt: Weil wir sonst nur extrem nachretuschierte Bilder von ihr zu Gesicht bekommen, posierte sie kürzlich in Unterwäsche vor Terry Richardsons Linse und zeigt damit auf ihrer Social Media Seite Little Monsters, dass selbst Weltstars nicht immer dem Glitzerglitzer-Prototypen entsprechen, der sich so hartnäckig in unseren Köpfen festgesetzt hat. Gott sei Dank. Ich persönlich finde die junge Dame zwar immer noch ziemlich perfekt, aber das gängige Schönheitsideal hätte wohl trotzdem was zu mäkeln. Hach, Stefani. Wir schicken dir viel Gaga-Liebe.

Gaga:

„(…)But today I join the BODY REVOLUTION.
To Inspire Bravery.
and BREED some m$therf*cking COMPASSION

My mother and I created the BORN THIS WAY FOUNDATION for one reason: ‘to inspire bravery.’ This profile is an extension of that dream. Be brave and celebrate with us your ‘perceived flaws,’ as society tells us. May we make our flaws famous, and thus redefine the heinous.”

 

P.S.: Stefani früher:

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Via Fashion Indie & Little Monsters.

18 Kommentare

  1. sabine

    prinzipiell eine nette idee, aber so weit ich weiß, hat die gute immer noch ein exrem gestörtes essverhalten und hungert tagelang, wenn sie sich mal erlaubt hat, einen burger zu essen.
    vor diesem hintergrund finde ich das alles ziemlich scheinheilig. schade, dabei ist sie eine wirklich intelligente und bewundernswerte frau
    und weiß ehrlich gesagt ohnehin nicht, was ich von den ganzen promis halten soll, die sich vor die kamera stellen, um den mädels zu predigen, sie sollen sich gesund ernähren und sich nciht zu viele gedanken über ihren körper machen, wenn sie selbst ne 34 tragen und mit ihrem körper ihr geld verdienen.

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  2. gizem

    Ich wünschte zwar, sie hätte sich von jemand anderem ablichten lassen, als diesem widerlichen Ekel – grundsätzlich finde ich den Gedanken allerdings ganz nett. Noch netter fänd ich es aber, wenn diese Initiative von einem Star stammen würde, der etwas mehr auf den Rippen hat. Zu 50 kg Körpergewicht könnte ich nämlich auch deutlich selbstbewusster stehen 😀

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  3. eine andere sabine

    Ich weiß, welches Porträt du meinst – meine Meinung Harvey nämlich auch geändert. Ich weiß aber auch nicht mehr wo das war, glaube aber, es war was komisches, Spiegel oder Stern oder so.

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  4. Liesel W. Eapon via Facebook

    und wenn sie dünn ist, schreien alle „magersucht“. die leute sollten vielleicht mehr über wichtige sachen nachdenken … wie zum beispiel feminismus oder ihren co2-fußabdruck.

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  5. Annemarie

    Na ja, auf diesen Bildern steht sie aber auch recht geschickt. Da gibt es ganz andere (Konzert-)bilder von ihr, die weit weniger ästhetisch aussehen. Damit will ich nicht sagen, dass sie zu dick ist, aber vielleicht (momentan) zu dick, um im Stringhöschen über die Bühne zu hopsen. Aber eigentlich muss das m.M.n. ohnehin niemand tun.

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  6. Nike Jane Artikelautorin

    Gut finde ich aber, dass sie kein Geheimnis aus ihrer Essstörung macht.
    Oh, und liebe andere Sabine: Kann es sein, dass es die Neon war?

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  7. Katha

    @ Sabine: ich finde es nicht scheinheilig. Auch ein seit 20 Jahren trockener Alkoholiker ist noch ein Alkoholiker. Einmal süchtig, immer süchtig. Man mag die Sucht unter Kontrolle haben, aber sie ist noch da. Selbst wenn ein „früher“ magersüchtiger Mensch endlich einen „gesunden“ BMI hat und augenscheinlich normal isst, bleibt die Sucht, das Verlangen, nach einem Burger zu fasten, oder andersherum ist immer ein bisschen Zwang dabei, eben doch Milch mit 1,5 oder gar 3,8% Fett zu kaufen statt die mit 0,3. Sie selbst wird diese Sucht nicht los und ist vor allem kein perfekter Mensch.

    Ich fände es eher scheinheilig, wenn immer nur Stars mit Größe 42 aufwärts solche Initiativen machen würden. Das wirkt dann fast so, als wäre alles darunter automatisch krank. Es geht doch darum, den Leuten die Augen zu öffnen, dass eben ALLE Bilder in Zeitschriften retouchiert sind – da werden Taillen schmaler gemacht, Dellen, Dehnungsstreifen und Narben entfernt, Haut getönt, Augenweiß weißer gemacht. Auch schlanke Stars haben solche „Probleme“. Aber wenn man die nie sieht, oder nur an Frauen mit großen Größen, denkt sich ein Mädchen mit Größe 36, ihre Beine seien hässlich, weil sie zwar schlank sind, aber z.B. kleine Dehnungsstreifen haben.

    Ich find solche „ehrlichen“ Fotos super. Sie sieht gut aus auf den Bildern, aber eben wie eine Frau, nicht wie eine Puppe.

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  8. Spiegel Eule via Facebook

    haha was ist schon realität in zeiten des internets….who cares wie fett oder dürr ihr arsch ist?

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  9. Christoph Kaffee via Facebook

    I’m beautiful in my way
    ‚Cause God makes no mistakes
    I’m on the right track, baby
    I was born this way

    Ist es denn nicht egal, ob man groß, klein, dick, dünn, blond, braun, schwarz, weiß, gelb oder grün ist, solange man sich irgendwie wohlfühlt und zufrieden mit sich ist?

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  10. Sophia

    ich bin mir ziemich sicher, dass nike die reportage aus der neon meint. mir persönlich war das damals alles zu viel: à la vom aschenputtel zur prinzessin. natürlich bewundere ich ihre laufbahn und keiner kann ihr den großartigen erfolg absprechen, trotzdem begeistert sie mich einfach nicht sonderlich als person und diese kampagne finde ich auch nicht sooo besonders ‚ehrlich‘.

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