Martin Margiela ist einer dieser Ausnahmetalente, die der Königlichen Akademie der Schönen Künste mit Sitz in Antwerpen entsprangen. Seine Mode gilt als wahr gewordener Traum für die intellektuelle Avantgarde, man nennt ihn Modernist, Dekonstruktivist, manchmal auch Radikalist – oder eher: nannte. Denn 2009 verließ Margiela sein Label. Um die Kreationen für „Maison Martin Margiela“ kümmert sich inzwischen ein Design-Team. Wer dieser Martin überhaupt ist, das bleibt zumindest für die Öffentlichkeit ein kleines Rätsel. Er gab weder Interviews, noch ließ er sich fotografieren. Kein einziges Mal betrat er nach seinen Schauen selbst den Laufsteg.
Dass Margiela selbst nicht mehr mitmischt ist zwar ein mittelschweres Trauerspiel, bringt uns aber nicht davon ab, noch immer über diverse Geniestreiche das Brand zu staunen. Diesmal ist allerdings nicht die Mode selbst, sondern ein klitzekleines Accessoire ausschlaggebend für unsere Begeisterung: Da ist er also, der „Sinus Cuff„. Nachdem wir uns in den vergangenen Monaten immer wieder mir Ohr-Klemmen beschäftigt haben, frage ich mich langsam aber sicher, wieso ich nicht vorher selbst drauf gekommen bin, das Ganze einfach auf den Nasenflügel zu verlagern. Ich bin nämlich schwer begeistert. Aber wie sieht’s mit euch aus – machen oder sein lassen?
Collagen erstellt aus Bildern von Style.com – dort könnt ihr euch die gesamte Kollektion anschauen!