Für gewöhnlich habe ich nichts gegen den Herbst. Und auch nicht gegen Kälte. Die allerersten frischen Tage im Jahr machen mich allerdings ganz matschig im Kopf. Im Aufwachen bin ich so oder so nicht wirklich gut; eigentlich wird mir sogar jeden Morgen schlecht, sobald der Wecker klingelt. Und dann noch dieser graue Himmel. Manchmal habe ich das Gefühl, der Oktober geht mit einer kollektiven Schlafkrankheit einher. Alle hängen rum, Pärchen verbuddeln sich auf dem Sofa (es sei ihnen gegönnt!) und ständig seufzt irgendwer in den Telefonhörer. Ich mag das irgendwie. Daraus resultert so eine seltsame Verbundenheit, was wiederum gut für die Laune ist. Blabla, egal.
Um den modischen Aspekt der neuen Jahreszeit an dieser Stelle nicht ganz außer Acht zu lassen: Übergangsjacken und ich, wir sind quasi Feinde. Entweder zu kalt, zu warm, zu teuer oder eher semi-schön. Deshalb ernte ich derzeit auch überdurchschnittlich häufig schräge Blicke, sobald ich in meinem gigantischen Teddy-Coat das Haus verlasse. Ich weiß schon, ich sehe bereits im Oktober aus, als wäre ich im russichen Winter gefangen. Aber dazu noch meine neuen Dr. Martens Boots und ich wäre durchaus für stundenlange Spaziergänge gewappnet – würden meine Freunde eben nicht dieser ominösen oktoberlichen Schlafkrankheit leiden. Betrachte ich mein Outfit vom Samstag aber etwas genauer, habe ich ein klein wenig Angst, man könne mich mit einer, sagen wir mal, Tussi verwechseln. Das liegt vermutlich an der Taschen-Mantel-Kombi. Oderoder?
Jacke: Second Hand, Hose: Wrangler, Schuhe: Dr. Martens, Tasche: MCM.