Seit Comme des Garçons konnte mich im Grunde keine einzige H&M Kollaboration mehr vom Hocker reißen. Als dann aber über eine temporäre Hochzeit mit Maison Martin Margiela gemunkelt wurde, geriet ich beim bloßen Gedanken an die daraus resultierenden Kreationen in den ultimativen Endorphin-Rausch, kein Scherz. Inklusive Schnappatmung. Am 15. November hängen die Stücke nun tatsächlich im Laden. Nahezu umgeknallt bin ich heute also, als der Briefträger mir das Paket mit schaurig-schönem Inhalt übergab. Ich nenne ihn liebevoll den „Ghost Sweater“.
Um ehrlich zu sein, weiß ich noch nicht genau mit ihm umzugehen, bin mir aber gleichzeitig ziemlich sicher, dass wir noch ziemlich dicke Freunde werden könnten. Beim Tragen sind der eigenen Kreativität nämlich keine Grenzen gesetzt: Die Enden der Ärmel lassen sich etwa so zusammen knoten, dass keine weiteren Worte mehr vonnöten sind, um der Außenwelt schon auf den ersten Blick klar zu machen, dass man gerade aufgrund innerer Konflikte leider handlungsunfähig ist. Auch Regen kann dem Träger dieses Pullovers nichts anhaben, denn im Hand-Umdrehen Hochheben wird aus dem anderen Ärmel binnen weniger Sekunden nicht weniger als eine fesche Kopfbedeckung. Große Liebe, ich mein’s ernst. Und was meint ihr?