Gestern stand ich ein klein wenig apathisch vor meinem Kleiderschrank. Erdrückt vor lauter Übersättigung, die dem jahrelangen Sammeln von Kleidung und dem Durchleben unterschiedlichster Subkulturen während meiner Jugend zuzuschreiben ist, kapitulierte ich vor meine eigener Unentschlossenheit und legte, statt mich anzuziehen, erst einmal eine ziemlich verkratzte Platte von Run DMC auf, dicht gefolgt von einem spontanen TLC-Nostalgie-Tanz.
Keine Lust auf Kleider und Röcke, aber schon gar nicht auf enge Röhren oder Bundfaltenhosen. Ich sah also keinen anderen Ausweg als eine alte Hose, die gern unter den Hintern rutscht und damals noch mit hautengen Carhartt-Shirts komplettiert wurde, weil: Wenn’s untenrum weit ist, muss es obenrum knackig sein. Dass ich das nicht so sehe, wisst ihr ja vielleicht schon. Deshalb wählte ich auch heute Morgen (Montag!) Schlabber+Schlabber und eigentlich kann ich nichts Schlechtes daran finden. Der Popo ist so oder so kein sonderlicher Blickfang, um ehrlich zu sein, deshalb sehe ich von hinten nicht gravierend unattraktiver aus als sonst auch (was mich nicht traurig macht, schließlich hat jeder eine Schokoladen- und eine Nichtschokoladenseite). Mein Pullover ist immerhin Mädchenrosa und agiert somit quasi als Kontrastpunkt im gesamten Hänger-Look. (Das Bindi auf dem ersten Bild klebte auf meiner Stirn, weil ich trotz Sneaker und Baggy die junge Gwen Stefani und All-Time-Queen Courtney Love im Herzen trage, aber ich mag eben auch TLC). Jetzt bin ich aber doch hoch gespannt, was ihr nun von dieser Art Baggy Pants haltet, hm? Hätte sie auch im echten Leben, fernab der Montagsmuffeligkeit und kurzer geistiger Aussetzer, eine Chance auf ein Comeback? Ich bin da eher pessimistisch.
Hose: Alt, Schuhe: Nike vom Flohmarkt, Pullover: Lacoste, Schal: Missoni x Le Berlinois