Svenja Specht lässt mein Herz mit ihrem Brand Reality Studio in regelmäßigen Abständen bis zur Decke schlagen. Die Berlinerin findet nämlich, dass Mode nicht immer tschitschi sein muss, sondern vielmehr tragbar und vor allem: Wandelbar. Was so viel bedeutet wie: Wir, die Träger, sollen uns möglichst wohl in ihren Kreationen fühlen und keinesfalls an eigenem Charakter einbüßen müssen. Es kommt also quasi darauf an, wie wir das Ganze selbst in den Alltag einbauen (hier ein Versuch meinerseits). Vermutlich geht ihr die Tendenz zum Eintagsfliegen-Dasein in unserer Gesellschaft auch ein klein wenig auf die Nerven; Frau Specht setzt nämlich ausnahmslos auf Lieblingsstücke, die gern eine halbe Ewigkeit im Kleiderschrank überdauern dürfen.
Mit der aktuellen Hersbstkollektion ALI hat Reality Studio sich zweifelsohne auf die Top-3-Liste unserer liebsten Berliner Brands katapultiert und im kommenden Sommer geht’s offensichtlich genau so weiter. SOUVENIR nennet sich die Frühjahrskollektion 2013 und das aus gutem Grund: Alles dreht sich um Erinnerungen, um Reisen in die Ferne und kleine Andenken, die wir mit nach Hause nehmen. So kommt es, dass wir beim Betrachten der Lookbookbilder in einer Welt versinken, die nach Salz auf der Haut schmeckt, nach schwerem Wein in der Abendsonne, die nach melancholischen Liedern klingt und nach gedankenverlorenen Momenten.
Im Fall von SOUVENIR reisen wir nach Portugal, in ein Land, das geprägt ist von beeindruckenden Stränden, außergewöhnlichen Pflanzen und verträumten Küstenstädtchen, in dem traditionelle Produktionstechniken weiterIeben. Eine große Rolle spielt deshalb der Rohstoff Kork, der in Portugal selbst zu Schuhen verarbeitet wurde, die wir sehr sehr gerne auch an unseren eigenen Füßen sehen würden. Sollten wir also schon mal mit dem Sparen anfangen, oder findet ihr, das Tragen von Kork sollten wir lieber anderen überlassen?