Bevor wir in der kommenden Herbst/Winter Kollektion von Hien Le versinken, müssen wir noch ganz schnell etwas klarstellen: Die Kreationen des Berliner Designers sind NICHT asiatisch angehaucht, auch wenn diverse Medien das gerne behaupten. Wir schätzen es liegt am Namen. Da setzen sich derartige Assoziationen schon mal gern im Großhirn fest. Ganz passend daher auch der Titel, den Monsieur gewählt hat: „We see what we want„.
Hien bleibt sich treu, ohne dabei in alten Mustern festzurosten, seine Handschrift verfestigt sich stetig und doch erfindet er sich immer wieder neu. Das gelingt dem Minimalisten vor allem durch zwei herausragende Talente: Abgesehen von der geradezu perfektionistischen Schnittführung im Stil der jungen Jil Sander, beweist er Sensibilität und Gespür im Umgang mit Farben wie kaum ein anderer deutscher Modeschöpfer. Mark Rothko, Künstler des abstrakten Expressionismus‘, war es, der ihn diesmal zum Mixen von Materialien und sanften Farbkombinationen inspiriert hat. Das große Ganze, das Gesamtoutfit, ruft hierbei mindestens so romantische Gefühle in uns hervor wie die smarten Details: Schlitze, Falten, und: Bündchen an den Hosenbeinen. Wir wissen demnach schon jetzt, welche Beinkleider uns im kommenden Herbst schmücken werden. Hien, du und deine Mode, ihr seid ein Traum.