Vor etwas mehr als einem Jahr beschrieb ich meine Gefühle das Kopfkonstrukt namens Assipalme wie folgt: „Die Assipalme galt lange Zeit als Stigma der modisch Resistenten, als Erkennungszeichen leidenschftlicher Reality-Soap-Anhänger. Der mitten auf dem Haupt platzierte Zopf fand sich außerdem auf Klein-Mädchen-Köpfen und ab und an auch als Bad Taste Party – Begleitung. Eine gestandene, erwachsene Frau von heute traut sich sicher vieles, aber das Zurückgreifen auf diesen imposanten Trend der 90er wäre selbst jeder Verfechterin von gesunder Individualität zu heftig gewesen.“
„Damals“ mauserte sich die extrovertierte Frisur langsam zum Editorial-Star, auf den Straßen suchte man jedoch trotzdem halbwegs vergebens nach mutigen Palmen-Veteranen. Am vergangenen Wochenende fand ich mich allerdings mit so viel Glück im Bauch wieder, dass ich mich beschwingt vom schönen Leben erstmals traute, meinen heimliche Lieblings-Zopf auch unter Menschenmassen fernab meines eigenen Wohnzimmers auszuführen. Mein kläglich-kurzes Haar kommt zwar keineswegs an die Haarpracht von Drew Barrymore und Co heran und dennoch frage ich mich: Darf man das auch unter der Woche so tragen oder sollte man lieber drauf verzichten, wenn man es nicht sonderlich genießt, mit schrägen Blicken überhäuft zu werden?
Bilder: Tumblr.