Wenn man mir was böses will, dann sollte man mich warten lassen. Ich hasse das, sehr. Noch schlimmer, wenn das Warten bald ein Ende hat und man die Tage an einer einzigen Hand abzählen kann. Weil Stunden dann plötzlich wieder so langsam vergehen wie Dreifinger-Faultiere sich durch die Welt bewegen. Und man noch dazu aufgeregt ist und der Bauch wie bescheuert Purzelbäume schlägt. Jedenfalls wenn man hohen Besuch von dem Liebsten, der Oma oder besten Schulfreundin erwartet und zwar schon bald.
So geht’s mir gerade und der Kopf kapituliert, was dazu führt, dass ich am liebsten den ganzen Tag schlafen würde, aber das geht natürlich nicht. Stattdessen versuche ich das Glück im Bauch bis ins Unendliche zu steigern, in dem ich mich seit ein paar Tagen ausschließlich von meinen Lieblingsspeisen ernähre, mich nur mit Lieblingsmenschen umgebe und außerdem nichts als gemütliche Lieblingskleidungsstücke trage. Letzteres führt leider dazu, dass ich mich heute in diese grässliche Schulzeit zurück versetzt fühle – damals nannte man Träger von zu vielen Brands an nur einem Körper gern „Markenproll“. Klasse, das bin ich heute. Ist mir aber egal, denn das ist der beste Beweis dafür, dass ich jedes lang ersparte oder glücklich im Sale gefundene Stück noch immer ehre. Neu sind aber die Nike Air Force One. Meine Nachbarin sagt, sie seien vielleicht „ein bisschen krass“. Ich sehe das so: Wenn ich so oder so schon nur schlabber trage, kann ich auch noch bollerige Sneaker dazu ausführen, das macht den Braten doch auch nicht mehr fett. Oder doch?
Lieblingsstücke!
Der relativ neue Carven-Sweater und die Wood Wood Angora Bomber aus dem letzten Jahr:
Sale-Schnapper aus dem letzten Jahr: Acne Pants:
