Seit heute morgen wissen wir, dass Tillmann Prüfer mehr ist als ein wortgewandter Schlaumeier mit dem Herzen eines Kindes, das inzwischen zwar ziemlich erwachsen, aber keinesfalls alt ist. Er trinkt gern Tee und ist überaus nett. Nicht wie der kleine Bruder von Scheiße, sondern wie Hagrid. Bloß mit Turnschuhen an den Füßen.
Grund für den Besuch des ZEITMagazin-Redakteurs war das ZEITMagazin selbst, dessen 8. Ausgabe des Jahres morgen am Kiosk/Späti/Bütchen für euch bereit liegen wird und den vielsagenden Titel „Einfach schön“ trägt. Thema der kommenden Ausgabe: Minimalismus. Im weitesten Sinne, denn „minimal leben“ heißt nicht etwa „verzichten müssen“. Wohlmöglich führt der Minimalist sogar eines der schönsten Leben. Er umgibt sich mit der Essenz dessen, was Glück ausmacht, statt von überflüssiger Schnörkelei zu zehren. „Er isst den Käse ohne Brot“, steht dort im Editorial geschrieben, und „er konzentriert sich auf die Dinge, auf die es ankommt“. Das gefällt uns, der Generation, die im Überfluss badet, selbstverständlich gut. Statt über die Vielfalt der Möglichkeiten zu staunen, beginnen wir zu resignieren. Der Kopf ist am Limit. Wir wollen Entschleunigung und irgendwie zurück zur Einfachheit der Dinge, wir wollen wieder zufrieden sein mit wenig, statt erschlagen zu werden vom „zu viel.“
Vielleicht ist der Minimalismus in der Mode, wie er uns von den Skandinaviern vorgelebt und von Designern wie Jil Sander beigebracht wurde, deshalb wieder so beliebt. Im ZEITMagazin sehen wir passend zum Thema eine Fotostrecke, (von Claudia Knoepfel und Stefan Indlekofer, gestylt von Markus Ebner) die mit gerade Linien, architektonischen Entwürfen und skulpturalen Silhouetten beweist, dass Einfachheit aufregend ist und das Gegenteil von langweilig. Raf Simons, Céline, Calvin Klein, Saint Laurent – die, die’s können sind selbstredend mit ihren Kreationen vertreten. Dass Weiß wundervoll ist, sehen wir außerdem im Editorial „All White“ von Fotografin Claudia Klein.
Denken wir an Minimalimus, ist ein gedanklicher Abstecher in die verschiedenen Ebenen des Bauhaus‚ außerdem unverzichtbar. Wir erfahren mehr über das Ikea „Billy“ Regal, die Ulmer Schule oder Apple. Ein Crash-Kurs quasi, kurz und knackig.
Eine Herzensangelegenheit: Menschen, die für uns aus ganz unterschiedlichen Gründen von Interesse sind, erzählen, welche Kleidungsstücke ihre liebsten sind. Mit dabei ist zum Beispiel Rike Döpp von unserer geliebten Agentur V oder Uschi Obermaier. Letztere zeigt uns einen Hut samt Feder, die einst einer Eule gehörte, die auf der Terasse des ehemaligen Mitglieds der Kommune 1 aufgewachsen war.
Von ihrem Traum erzählt diesmal: Supermodel Karlie Kloss.
Was wir eigentlich sagen wollen: Nicht vergessen, morgen ist’s da, das neue ZEITMagazin und es lohnt sich wieder sehr. Tut es.