Jetzt mal Hand auf’s Herz: Die Meisten von uns würden sich sicher gern in ethisch korrekte Kleidung hüllen, bloß macht der innere Schweinehund uns immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Viele Labels, die auf grüne Mode setzen, werden diesen seltsamen Muff einfach nicht los, aber das größte Problem: Wir haben keinen blassen Schimmer, wo wir überhaupt nach ihnen suchen sollen (hier verloren wir bereits ein paar Worte über diese Problematik). Weil sich das Bewusstsein aber Stück für Stück ändert und die Gesellschaft langsam zu begreifen beginnt, dass der massenhafte Konsum von „Wegwerf-Mode“ nicht richtig sein kann, versuchen auch wir unser Kaufverhalten zu überdenken. Seither gilt: Lieber ein Lieblingsstück als zehn kopflose Käufe. Das klappt bisher natürlich nur bedingt, aber Selbstreflexion ist ein erster wichtiger Schritt.
Umso wichtiger, uns und euch immer wieder zu beweisen, dass „grüne Mode“ ganz phantastisch aussehen kann. Heute hat es uns also die kommende Kollektion von „Organic by John Patrick“ angetan.
Oranic by John Patrick ist ein Modelabel aus den USA, genauer New York, vom gleichnamigen Designer John Patrick. Monsieur schert sich nicht nur um die Optik seiner Kreationen, sondern auch um die Produktionsweise der Stücke und die Herkunft der dazugehörigen Materialien. Wo viele Modeschöpfer gerne schweigen, wird uns in diesem Fall die volle Ladung Transparenz geboten: Dank der Sourcemap wissen wir demnach ganz genau, dass die zertifizierte Bio-Baumwolle aus Peru stammt, in Red Hook und Albany aufbereitet und weiterverarbeitet wird, dass alle weiteren Materialien aus Canton (Nahe Boston) stammen und am Ende alles in New York City zusammen genäht und gestrickt wird. Preise zwischen 70 und 300 Euro scheinen uns also angemessener denn je.
Nach einem kurzen Blick auf style.com und Kalinka Kalinka wissen wir außerdem, woher die Inspiration zu den bauchfreien Outfits, Bleistiftröcken, Oversize-Pullis und Ensembles stammt: Alles dreht sich um die New Yorker „Mudd-Club-Era“ und die beinahe in Vergessenheit geratenen East Village It-Girls Patti Astor und Anya Phillips. Musikalisch betrachtet könne uns das Ganze nicht besser gefallen: Helden dieses Genres sind Beispielsweise die Talking Heads oder Brian Eno.
Derzeit ist noch die aktuelle Frühjahrskollektion im Online Shop erhältlich.