Ich erinnere mich noch gut an den Tag, an dem ich meine erste eigene Baggy Pants trug. Freeman T. Porter produzierte damals das Objekt der Begierde, diese Jeans, die jedes Mädchen haben wollte, das auch Tattoo-Ketten, rosa Carhartt Shirts und bunte Perlenketten trug. Meine Oma hat auf ihrem Schreibtisch sogar noch immer dieses Foto von mir stehen, auf dem die Augenbraue ganz stilecht eine Kerbe schmückt und die karierte Boxershorts akkurat aus der Hose lugt (ihr selbst fällt das Grauen seltsamerweise überhaupt nicht auf, ich hingegen schäme mich bei jedem Besuch in Grund und Boden).
Aus heutiger Sicht ein modischer Fehltritt der Extraklasse – sollte man jedenfalls meinen.
Wenn es nach Stussy geht, und auch dem Lookbook-Fotografen Kenneth Cappello, dann dürften wir den Hosenbund im kommenden Frühjahr wieder liebend gern tief auf die Hüfte rutschen lassen. Der Schock saß zunächst einmal tief, doch bei längerem Betrachten gerate ich beinahe in Versuchung, den oben gezeigten Look für faule Freizeittage lieb zu gewinnen. Wenn man außerhalb des Büros nicht machen darf, was man will, wo sonst. Und: Die letzten Jahre mit einer „2“ vor dem Alter sollten meiner Meinung nach noch mal so richtig ausgekostet werden. Erwachsen ist man schließlich lang genug. Oder?
Weiten Hosen gestanden wir an dieser Stelle bereits unsere Liebe – wieso also nicht komplett zurück zu den Wurzeln?