Ende März hatte ich Geburtstag und eigentlich wünschte ich mir nichts als ein Frühstücksbrett, diverse Bücher und neue Musik. Wenn da nicht noch die obige Jeansjacke gewesen wäre, die mir kurz zuvor den Kopf verdreht hatte. Dass Wood Wood mein Lieblingsbrand ist, nun gut, das lässt sich wirklich leicht erraten. Das Problem mit Lieblingsbrands ist nur das folgende: Manchmal setzt das Gehirn aus und man kauft Dinge, die, hätten sie nicht auch noch im Lieblingsladen gehangen, vielleicht eher wenig oder sogar gar keine Beachtung gefunden hätten. Es ist also wichtig, immer und immer wieder an die Vernunft zu appellieren und dann und wann aus einem objektiv-distanzierten Blickwinkel an die vermeintlichen Haben-Wollen-Stücken heranzutreten. Hab‘ ich dann auch getan. Kurz drauf war ich sicher, dass es sich bei „Little Bear“ und mir um Liebe handelt.
Bis ich an meinem Geburtstag meine geliebte Heimat inklusive aller liebsten Schulfreunde besuchte. Die allerdings sahen das mit meiner Jacke drastisch anders als ich.
„Whaha, ich flipp aus, Mama, Papa, danke und danke Sarah für’s Wunsch-Flüstern, jay!“ Stolz wie Bolle präsentierte ich meinen Gästen also das neue Stück – verhaltenes Schweigen bei den Männern und Freude über meine Freude bei den Mädchen. So richtig schön fand wohl nur ich die Jacke, die da in meinen Händen lag. Und zack, da wären wir wieder angelangt bei unserer Spacko-Blubberblase-Berlin. Wenn man nämlich keine Ahnung von Wood Wood hat, dann ist man auch nicht geblendet und sieht die Dinge einfach wie sie sind. Jeansjacke mit Blumen. Ja, muss das denn sein? „Mich erinnert das ein bisschen an diese Marke, die damals die Mädchen aus der Parallelklasse immer trugen, mit dem roten Schnipsel da unten“, sagte dann noch jemand. Und „Würde meiner Mutter aber gefallen, ist jetzt halt nur nicht mein persönlicher Geschmack!“ MAN EY, dachte ich.
Es ist aber nunmal so, dass ich mich daran gewöhnt hab, dass ich in meiner Heimat auf nicht viel Begeisterung bezüglich meines Kleidungsstils stoße und außerdem soll ja jeder tragen, was er mag. Das mache ich also. Bloß frage ich mich inzwischen, ob die Jacke überhaupt für mich gemacht ist? Manchmal hat man das ja, dass man denkt, bei anderen sehe ein Kleidungsstück viel, viel schöner aus. Also: Doch verkaufen (weil Zurückgeben geht nicht mehr) oder auf jeden Fall behalten?
Wer sie genau so mag wie ich (eigentlich), der wird hier fündig. Kostet im Store allerdings nur 175 Euro, statt 220. Upsi.