Es ist so weit. Während ich von einer Hochzeit in etwa Lichtjahre entfernt bin, trauen sich die ersten Freundinnen doch tatsächlich vor den Altar. Weil ich vor lauter Aufregung und Freude schon jetzt Schweißausbrüche bekomme, frage ich mich also, wie ich sowas bloß selbst mal überstehen soll. Vermutlich gar nicht – hallo Ohnmacht.
Es handelt sich hierbei allerdings um einen ziemlich großen Schritt einer ziemlich treuen Freundin aus der Heimat, weshalb Sarah und ich uns natürlich besonders viel Mühe geben müssen und werden, nicht aufgeregter als die Braut zu sein, sondern schlichtweg mords-stolz, und noch dazu möchten wir natürlich als perfekte Gäste zu glänzen, die nicht schon nach dem ersten Sekt torkeln oder in die Torte stürzen, ist ja klar. Und weil das liebe Fräulein sich natürlich eine waschechte Frühlings-Heirat wünscht, muss auch das Outfit halbwegs passen – wo wir auch schon beim Problem angelangt wären.
Mir schwebt da nämlich in etwa so etwas vor:
Das perfekte Blazer-Shorts Ensemble samt atemberaubender Schuhe. Das Problem ist bloß: So viel Geld besitze ich nicht, denn das oben gezeigte stammt von Acne und Acne mag ja bekanntlich hohe Preise. Nach einer Alternative von COS und Co halte ich schon Ausschau, bisher aber leider erfolglos, denn entweder es fehlt die Hose, oder eben das Jäckchen. Trotzdem will ich mich von einer preiswerten Alternative nicht so recht abbringen lassen. Das Problem: Die Schuhe meiner Begierde stammen von Kenzo und kosten 300 Euro. Da frage ich mich natürlich, ob es das wirklich wert ist, denn selbst wenn ich zu einem günstigeren Ausweich-Outfit greife läppert sich der Gesamtpreis. Oder sollte man für ein Hochzeits-Outfit schon mal was springen lassen?
Möglichkeit Nummer 2:
Lieblings-Teile bleiben Lieblings-Teile, so ist das jedenfalls bei mir. Ich weiß noch genau, wie ich damals in den Laden stolzierte und mit meinem Ersparten das Blumen-Ensemble von Carin Wester ergatterte. Irgendwie finde ich, es wird langsam Zeit für einen großen Auftritt, schließlich lagerte das gute Stück jetzt mehr als ein Jahr in meinem Kleiderschrank und vermisst die Sonne sicherlich sehr.
Hier greift natürlich meine Mädchen-Mädchen-Rechnung: Wenn ich jetzt also überhaupt nichts mehr für das Outfit an sich ausgeben muss, dann sind ja 300 Euronen für Schuhe eventuell drin? Also 300 Euro quasi, für ein komplettes Hochzeits-Outfit, das ist ja vollkommen in Ordnung, wenn man schon sein eigenes Geld verdient, oder?
Und nun die allerletzte Frage: Sollte ich wirklich zum ersten Mal in meinem Leben arschviel Geld für hohe Schuhe ausgeben – für welche Farb-Kombi soll ich mich denn dann um alles in der Welt entscheiden?
HILFE.