Als eines unserer liebsten Brands, nämlich Vans, uns kürzlich mit einem bunten Lookbook-Strauß samt Raubkatzen-Prints, Rosen und Schmetterlingen beglückte, wurden unsere Gesichter von einer deutlichen Asymmetrie übermannt: Während eine Hälfte des Kopfes verzückt mit den Wimpern klimperte und leicht debil (weil verknallt) lächelte, ging die andere in Schräglage und schaute verdattert aus der Wäsche. „Ich war ja erst ein bisschen geschockt vom Print-Overdose“, kommentierte Sarah das Ganze schließlich, „aber eh, ganz ehrlich, die Neon-Leoparden– rarrr.“ Hassliebe? Auch ich war ratlos. Einerseits schlug mein Herz aufrichtig für die vielen Flecken auf den Classic Modellen, andererseits blinkte immer wieder die fette „25“ vor meinem inneren Auge auf.
Ja, geht sowas denn überhaupt noch in unserem Alter?
Aber natürlich. Es kommt, wenn man uns fragt, nämlich nicht auf das Kleidungsstück im Allgemeinen an, sondern vielmehr auf den Anlass. Zu einem strengen Business-Dinner trägt man keine grellen Turnschuhe, auch nicht, wenn man ein 17-jähriges Wunderkind ist. Genau so bescheuert ist es aber, sich für einen Open Air Rave im Matsch in teure Leder-Stiefelchen zu zwängen. Beides ist eher sinnlos. Was aber sehr wohl geht: In der Freizeit all diese allgemein geltenden Stil-Regeln beiseite schieben. Die Freude an der Mode zelebrieren, oder es eben sein lassen. Immer das tragen, was den eigenen Glückshormon-Spiegel beim Betrachten in den Himmel hebt, statt stets so auszusehen wie man es von uns erwartet.
Mode ist keine Frage des Alters, Mode ist eine Frage der Aufgeschlossenheit. Es muss mir nicht gefallen, wenn meine 52-jährige Nachbarin mich in einem Outfit begrüßt, das genau so auch aus dem Kleiderschrank ihrer pubertierenden Tochter hätte entsprungen sein können. Ich muss mir dafür natürlich auch kein Kompliment aus der Nase ziehen. Aber das Giftpfeil-Werfen und sorgsame Austeilen abschätziger Blicke ist ganz bestimmt die dümmere Alternative und zeugt nicht von besserem Stil, sondern von einem fiesen Charakter. Wer die Mode liebt, muss sie in all ihrer Vielfalt respektieren und so pathetisch das auch klingen mag: Wir sollen eventuell ein bisschen häufiger darüber nachdenken. Geschmäcker sind verschieden und das werden sie immer bleiben. Es liegt also vor allem an uns selbst, daran zu arbeiten, dass Mode weniger Zwang und mehr Freude bedeutet. Und Freude haben wir gerade vor allem an schlichten Outfits, die mit heftigem Schuhwerk vor der Monotonie bewahrt werden – aber das ist bloß unser ganz eigener Geschmack.
Zwar ist uns der Schmetterling nicht das liebste Wesen dieser Erde, an Leoparden-Flecken können wir uns trotz des Mega-Hypes kaum satt sehen, wirklich. Was dazu führt, dass man uns demnächst in etwa so im Park antreffen dürfte:
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In freundlicher Zusammenarbeit mit Vans.