TV-Tipp: „About:Kate“ auf Arte – eine Crossmediale Serie über den Wahnsinn von Social Media

02.05.2013 Allgemein, Film

Auf „About:Kate“ bin ich durch das Internet aufmerksam geworden. Weil einer meiner knapp 1000 Facebook-„Freunde“ diesen Artikel auf Spiegel Online likte. Social Media kann also nützlich sein. Und gleichzeitig die Hölle bedeuten.

Wir digitalen Menschen pflegen unsere Profile, das dazugehörige Image, wir teilen Gefühle und Musik per Mausklick und nehmen am Leben teil, obwohl wir alleine vor dem Bildschirm hocken. Facebook ist ein Segen, es hilft uns, Kontakt zu Bekannten in der Ferne zu halten, keine „Veranstaltungen“ zu verpassen oder kollektiv über den neuesten Track von Daughter zu fachsimpeln . Praktisch und wichtig ist diese virtuelle Identität für die meisten von uns – bis man die Kontrolle verliert. Die neue Crossmedia-Serie „About:Kate“ erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die sich im Wust der Verlinkungen verloren hat. Kurz vor ihrem 30. Geburtstag lässt sie sich in eine Nervenklinik einweisen. Weil sie nicht mehr weiß, wer sie ist, was real ist und was fiktiv, wer ihre Freunde sind. Facebook-Overkill.

„Wer sind deine Freunde, Kate?“ –„Ich habe keine. Ich habe vorlieb genommen mit den Menschen, die sich mir angeboten haben.“ 

 

Einsam unter vielen und gefangen im Irsinn der Entscheidnugen. Ryan Gossling oder Robert Pattinson, Animal Collective oder Lady Gaga? Kate hat keine Ahnung, was sie will, ob sie überhaupt irgendetwas will, ob sie das alles nur für andere tut, statt für sich selbst, für jeden, der Zugriff auf ihr Profil hat und sich sein Urteil bildet. Ohne nachzufragen.

14 Folgen führen durch Kates Gedankenwelt – jeden Samstag auf Arte, oder online. „About: Kate“ ist eine Serie, die sich als crossmediales Experiment versteht, denn allein mit Zuschauen ist es nicht getan. Eine begleitende App lässt uns an Kates Gefühlen teilhaben, therapiert uns gleich mit, und auch Kates Facebookprofil läuft parallel weiter, wird gefüttert mit Fotos, sowie Status-Updates und „bereichert“ durch Beiträge anderer User. Die Protagonistin dieses smarten Projekts hat offensichtlich einen exzellenten Musikgeschmack, mag alte Filme und lebt in Berlin. Dass sie an einer psychischen Erkrankung leidet, hätte im echten Leben wohl niemand bemerkt:

 

7 Kommentare

  1. Nina

    Ich konnte mir nur die Hälfte von der ersten Folge anschauen und hab dann abgebrochen, bei der zweiten lief es ähnlich. Ganz ehrlich: Dann lieber „The Tracey Fragments“ anschauen.

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  2. Julia

    Liebe Jane, liebe Leser,

    mein Team und ich von der Universität Duisburg-Essen suchen dringend nach Versuchsteilnehmern für unser studentisches Forschungsprojekt. Es handelt sich dabei um eine Onlinestudie zum neuen crossmedialen Angebot „About:Kate“, welches seit einigen Wochen in Kooperation mit dem Sender „arte“ ausgestrahlt wird. Dabei möchten wir vor allem die Beziehung zur Protagonisten Kate Harff untersuchen.

    In der Hoffnung, hier viele fernseh- und Social Media-begeisterte Menschen zu finden, seid ihr alle herzlichen dazu eingeladen, an der Onlinestudie teilzunehmen.
    Das Ausfüllen des Fragebogens wird nicht länger als 25 Minuten dauern.
    Hier ist der Link zur Studie:

    https://www.soscisurvey.de/aboutkate/

    Durch eure Teilnahme habt ihr zudem die Möglichkeit, an der Verlosung von Gutscheinen im Gesamtwert von 100 € teilzunehmen. Eure Daten werden natürlich völlig anonym behandelt und lassen keinerlei Rückschlüsse auf die Person zu.

    Ich hoffe, dass es okay ist, diesen Aufruf hier zu posten und bedanke mich schon vorab ganz herzlich für eure Unterstützung!

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