Bilder des Tages // Topshop für den Sommer 2013 – oder: man will immer das haben, was man nicht hat

16.05.2013 Allgemein, Mode, Lookbook

Es ist doch immer so: Man hat glattes Haar und wünscht sich Locken. Man hat kleine Brüste und würde alles für Größere tun. Man hat weibliche Formen und schaut doch immer den androgynen Körpern hinterher. Ja, das was man will, das hat man nicht. Und das, was man erreicht hat, will man dann auch nicht mehr. Wir wollen an dieser Stelle nicht schon wieder von meinen Haaren sprechen, wobei sie ein gutes Beispiel dafür wären – doch damit will ich euch nicht länger nerven.

Vielmehr geht’s um alle möglichen Dinge unseres Äußeren: Sind wir jemals zufrieden mit dem, was wir haben oder wer wir gerade sind? Sind da nicht ständig diese Zweifel im Kopf, die lähmen und uns gleichzeitig jammern lassen? – Schon ziemlich häufig, oder nicht? Es klingt banal, aber Topshops Looks für den Sommer ließen mir im Kopf diese Frage stellen, nachdem ich wieder einmal beklagte, warum ich nicht mit ebenso feuerroten Locken wie dieses Models gesegnet wurde. Ach, und mit ihrem Bauch natürlich auch. Für die kurzen Tops im Sommer und überhaupt. Und dann kam die mahnenden Worte im Kopf:

Dann mach es doch einfach: Lass dir die Haare wieder wachsen und färbe sie rot. Mach endlich regelmäßiger Sport – aber sei vor allem mutig und krieg‘ deinen Allerwertesten hoch. Oder messe dich eben nicht mit anderen. Aber hör‘ halt auf zu jammern, das ist ja wie in der Grundschule. Ja, ist es und hört das jemals auf? Und überhaupt: Können wir das meckern und jammern überhaupt sein lassen?

Tatsächlich streben wir doch seit unserer Geburt nach Veränderungen, Weiterentwicklungen und Neuem. In unserem Studium oder während unserer Ausbildung haben wir doch auch ein klares Ziel vor Augen – warum tun wir uns mit den Veränderungen unseres Körper eigentlich so schwer – oder: warum ist uns das Jammern eigentlich so lieb?

Zugegeben: Manche körperlichen Gegebenheiten lassen sich von Natur aus nicht ändern und ich bin sicherlich die Letzte, die sich für plastische Chirurgie ausspricht, wenn ebendiese aus gesundheitlichen oder psychischen Gründen nicht von Nöten ist.

Nehmen wir die Lookbooks also endlich wieder als Inspirationsvorlage, statt als „oahr, so will ich eins-zu eins-aussehen“ oder überblättern sie galant.

Ich jedenfalls hungere mich nicht runter auf einen „Bauchfrei-Look“ und schiebe die Rock-Top-Kombi ganz selbstverständlich zur Seite. Ich guck’s mir lieber weiter bei anderen an. So. (Und das mit den Haaren, wird halt irgendwann gemacht. Basta.)

Und was das Lookbook angeht, das könnte man durchaus mal über den nächsten Schuh-Kauf nachdenken: Obiges Modell mit den dem weißen Plateau und den schwarzen Riemchen wäre nämlich genau nach unserem Geschmack. Oder: wir könnten unsere paar Kröten für All-White Looks zusammenkratzen – davon hält Topshop augenscheinlich nämlich schöne Modelle in petto!

P.S.: Ich bin jetzt joggen. Aber vor allem wegen der Fitness!

 

4 Kommentare

  1. Mila

    Ha ha – ich habe genau die Haarfarbe des Models von Mutter Natur mitgekriegt! Und das Beste: Meine beiden Töchter hat’s auch erwischt, ein sehr lustiger Anblick also, wenn wir die Straße entlanglaufen 😀 Als Teenie fand ich’s schrecklich, denn rote Feuerlocken gehen auch mit hellroten Wimpern und Augenbrauen einher (ich verlasse das Haus NIE ohne Mascara :-)) … und einer derart blassen sonnenempfindlichen Haut, das ein zarter Beigeton schon alles ist, was als Bräune zu haben ist. Nach Überwindung der pubertätsbedingten Zweifel hinsichtlich des eigenen Aussehens aber fühle ich mich sauwohl in meiner Haut und finde meine Haarfarbe ganz prächtig … und offenbar färbt das ab, denn meine Mädels sind sehr stolz auf ihre flammend umwallten Häupter.

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