„Das macht dich aber breit!“ – Nein, das ist mein Körper.

18.06.2013 Allgemein, Wir, Leben

Rechtes Bild via: Me In My Place

Es ist jetzt schon ein paar Mal vorgekommen, dass diverse Kommentartoren Dinge schrieben wie „Das macht dich aber dick“ oder „oh, du stehst unvorteilhaft, das lässt dich pummelig wirken„. Wie ihr euch vielleicht denken könnt, liest man so etwas nicht gerne, aber wenn’s so ist, dann ist es so. Jedenfalls denke ich, es ist an der Zeit, mal fix etwas klar zu stellen: Meine Kleidung sitzt nicht unvorteilhaft. Das ist mein neuer Körper. Ganze 11 Kilo sind es mehr seit dem vergangenen Jahr. Das ist für mich eine Umstellung, aber ich bin nicht sonderlich traurig darüber, denn ich bin gesund. Was mir das Ganze aber zeigt: Es ist nicht sonderlich einfach, gesund zu sein und sich gut zu fühlen, wenn ständig wer in der Wunde bohrt.

Ich will hier keinen Selbstmitleids-Text vom Zaun brechen, sondern mich schlichtweg über die omnipräsente Doppelmoral wundern. „Scheiß Magerwahn, all diese Gerippe, das ist doch nicht normal, blablabla, kranke Modewelt“ – das höre ich ständig. Komisch ist nur, dass es oftmals genau die selben Personen sind, die 365 Tage im Jahr auf Kohlenhydrate verzichten. Oder zu ihren Freundinnen Dinge sagen wie „Das würde ich aber nicht anziehen, das staucht dich irgendwie.“
Na, was denn jetzt? Wieso man ausschließlich Kleidung tragen sollte, welche die eigene Erscheinung länger, schmaler und makelloser wirken lässt, das konnte ich noch nie verstehen. Ich trage lieber, was mir gefällt – selbst wenn die Beine dadurch 3 cm kürzer aussehen als sie eigentlich sind. Dass es natürlich schön ist, schlank zu sein, das bestreite ich auch nicht. Und sogar von Natur aus sehr dürre Mädchen sind wunderschön. Aber nicht mehr oder weniger als Normalsterbliche oder gar „moppelige“ auch. Gesund sind die Körper, die gesunde Nahrung bekommen und davon ausreichend, Körper, die ab und an mit Sport beglückt werden. Achtet man auf beide Faktoren, dann regelt sich die Sache quasi von selbst. Bloß sind die Figuren und Veranlagungen unterschiedlich, genau wie Geschmäcker. Am allermeisten kommt es aber auf das eigene Wohlbefinden an. Genau das wird aber leider viel zu häufig gestört. Von Medien, Bloggern, Models, fremden Blicken und pipapo. Es wird uns schlichtweg nicht einfach gemacht, zum eigenen Gewicht zu stehen – und das sogar, wenn wir kein Gramm zu viel auf den Rippen haben.

Ich als Blogger zum Beispiel, ich muss ein paar Nachteile gegenüber meinen sehr schlanken Kolleginnen einstecken. Stichwort: Sample-Sale. Wenn Designer ihre Prototypen verkaufen, dann passt mir nur sehr wenig. Alles XS oder S, 34 oder 36. Knick-knack, da bekommt das Selbstbewusstsein schon wieder einen Tritt verpasst. Auch beim Begutachten neuer Kollektionen kann ich meinen durchtrainierten Freundinnen dabei zuschauen, wie sie sich in traumhafte, aber sehr enge Kleider schälen. Ich schaue dann lieber dabei zu, statt zum dritten Mal festzustellen, dass der Reißverschluss zu explodieren zu droht.

Das Bescheuerte an all dem Selbstmitleid: Man ist’s ja selbst Schuld. Weniger Pasta, weniger Nutella, weniger Milchkaffee, mehr Radfahren – das wäre eine Möglichkeit. Entscheidet man sich aber dagegen, muss man eben damit leben, manchmal nicht mitspielen zu können. Und die meisten von uns haben auch kein Problem damit. Zum Problem wird’s erst, wenn andere dich spüren lassen, dass „das nicht dem Ideal entspricht“. Ich bin dafür, dass sich jeder von uns auf die Suche nach seinem eigenen Ideal macht. Ohne Waage und ohne Kleidergrößen.

96 Kommentare

  1. Eva

    hallo nike! hoff, du hast das stella-blüschen, das du auf instagram gezeigt hast, gekauft, wenn es dir gefallen hat. und danke für diesen text, du leibhaftige, authentische frau mit ecken und kanten (und jetzt auch gesunden runden 🙂 alles liebe, eva

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  2. Brigitta Hiller via Facebook

    “ Zum Problem wird’s erst, wenn andere dich spüren lassen, dass “das nicht dem Ideal entspricht”. Ich bin dafür, dass sich jeder von uns auf die Suche nach seinem eigenen Ideal macht. Ohne Wage und ohne Kleidergrößen.“ …. genau das ist es eben, wir sehen uns viel zu sehr durch die Augen anderer und verlieren uns selbst dabei aus dem Blick. Ideal sollte echt sein, was einem gut tut, glücklich fühlen lässt und womit man sein Leben einfach gut leben kann. Mensch das Leben ist viel zu kurz und birgt so ekelige Dinge wie Krebs, Tot und Jobverlust, warum soll man die Zeit die einem bleibt dann mit verzichten, fasten und meckern verbringen? Ich meine ja nicht, das man damit den Freifahrtschein für ungesunde 250kg hat, aber ich denke es ist klar was ich meine. …. und ich finde dich hübsch, mit den 11 Kilo und ohne 11 Kilo

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  3. Anne

    Nike! <3
    Du bist wunderschön! Und du hast sowas von Rest. Wir müssen zu uns stehen & mit uns zufrieden sein. Und wir geben an keinen Anderen die Entscheidung ab, ob wir nun zu blond, zu blass oder zu weiblich sind.
    Alles Liebe!

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  4. El Grande via Facebook

    die überschrift gefällt mir ganz besonders. der rest ist mir bei dir noch gar nicht aufgefallen.

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  5. Vanessa

    Toller Artikel liebe Nike! Wie gestern hier gesehen:
    Es braucht nicht mehr als einen Körper am Strand um einen Starndkörper zu haben 🙂

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  6. Hanne

    Interessant was heute als „pummelig“ bezeichnet wird. Und ich denke mir immer, „Nike hat ne tolle Figur“.
    Wieder mal sehr gut in Worte gefasst, ich für meinen Teil, finde mich momentan mit meinem sportlichen M/L Körper ab und springe dennoch ins Meer und höre auf mich zu verstecken.

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  7. Gitte Feingeist

    So oder so einfach eine wunderschöne Frau und ich glaube Menschen, die einem mit so hohlen Statements begegnet, haben eben einfach noch keinen Frieden mit sich selbst geschlossen. Bist du gesund? – ja! bist du sexy? – ja!, bist du happy? wenn du darauf ja sagen kannst, sind alle Kommentare dieser Welt zweitrangig. Toller Text, vielen Dank dafür. Und gleich erst mal die unvorteilhaften unidealen Speckröllchen zum Rheinufer tragen ;;)
    LOVE

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  8. Helen

    Wer Schönheit nach Kleidergrößen definiert, ist oberflächlich und langweilig.
    Was Frauen wirklich sexy und schön macht, ist Ausstrahlung und ne gute Portion Selbstbewusstsein.
    Definiere dich nicht über das Aussehen anderer, sondern sei du selbst! Damit kannst du nichts falsch machen.

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  9. Jasmin

    Endlich sagt es mal einer!! Super! Ich bin auch ganz und gar deiner Meinung. Ich ziehe gerne das an, was mir gefällt. Stelle Bilder auf meinem Blog, von denen ich meine, dass ich darauf gut aussehe. Ob es anderen dann nun gefällt oder nicht…Ich habe auch lange an mir gezweifelt und dachte, nur weil ich Gr 38/40 trage, kann oder DARF ich nicht bloggen. Ich passe doch sowieso selten in die neusten Trends. Doch damit muss endlich Schluss sein. Es gibt genung Mädels, die sich wohl fühlen, auch mit ein paar mehr Kilos. Was solls. Das Leben ist einfach zu kurz, um auf Nutella und Nudeln zu verzichten 😉 Dann nehm ich eben mal das Rad 🙂 Danke Danke Danke!! Liebste Grüße, Jasmin

    http://lifemeetsdreams.blogspot.de/

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  10. Lena

    Also ich hab seit letztem September 10 kg abgenommen. Von Gr. 40 auf knapp 36. Und fühle mich pudelwohl damit. Und bin stolz drauf. Verzichte auf Kohlenhydrate, bewege mich viel, gehe ins Fitnesstudio.
    Ich mag meinen neuen Körper, ich kriege deshalb aber auch Anfeindungen und spitze Bemerkungen. Die Formel dünn = schön ist zu tief im Denken JEDER Frau verankert. Wenn jemand aus dem Freundeskreis plötzlich abnimmt so wird als Bedrohung empfunden. Mir ist es trotzdem lieber so als andersrum. Ich fühle mich seitdem auch wacher, fitter, bin selbstbewusster. JEder soll seinen teil der Energie, was man zum leben braucht aus dem ziehen was ihn glücklich macht. Wenn es Essen udn Alk ist dann bitteschön. Wenn es bewusste Ernährung und ein gewisser Kontrollzwang ist warum nicht.

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  11. valentina

    wo sind diese 11kg?? ist mir nie aufgefallen, dass du mehr auf den rippen hast als deine kolleginnen.
    und tuts immer noch nicht. 🙂

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  12. Jonne

    Genauso werden dünnen Mädchen, die sehr auf ihre Figur achten und stolz auf sie sind, oft genug von anderen (meist nicht so dünnen Mädchen) Sprüche um die Ohren gehauen, dass es nicht schön ist dünn zu sein. Mehr Toleranz gerne, aber in beide Richtungen. Frauen ohne Neid wären mein Ideal.

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  13. Fridericvs Filivs Ioannis via Facebook

    Alles gut, aber man ist nicht nur mit Übergewicht gesund – das kann man ein wenig missverstehen.

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  14. katja

    für die abschaffung der worte vorteilhaft und unvorteilhaft! als ob es beim anziehen nur darum geht, den körper zu inszenieren.

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  15. trbllvsm

    dem ist nun wirklich nichts hinzuzufügen. danke für den reminder du wunderschöne frau! ganz viel liebe dafür.

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  16. gaby

    1. Bist du, dass da oben auf dem rechten Bild? Wundervoll siehst du aus und nichts anderes!
    2. Ich gehöre zu dieses Personen, die „dem Ideal entsprechen“. Ich wiege mit 26 immer noch 46,8 kg bei 1,70 m, passe immer noch in die gleichen Sachen wie in der 6. Klasse und musste neulich erschrocken feststellen, dass mir bei Banana Republic sogar die Größe 0 zu groß ist. Ich durfte mir mein Leben lang anhören „Na ich geb dir noch was von mir ab“, „Na iss noch etwas, du kannst es vertragen“ und „Bist du sicherlich nicht magersüchtig, essgestört, krank, etc…“. Obendrauf bin ich nähmlich auch noch blass und mag auch keine Sonne und bin zu faul für sowas wie Selbstbräuner.
    Jetzt lebe ich seit einigen Monaten in Italien und werde weder dick (trotz des leckeren Essens), noch werde ich annähernd braun (Habe ich schon erwähnt – es ist hie scheiß heiß) und darf mir immer noch solche Sätze wie „Du hast ja gar keine Pigmente“ und „Hast du heute schon was gegessen“ anhören.
    Ich mag deinen Satz: Nein, dass ist einfach mein Körper, denn er ist wahr. Jedoch ist es auch wahr, dass manche Sachen einen Körper optisch verändern können. So gibt es eben auch Sachen, in denen ich „noch dünner“ oder „noch blasser“ aussehe und andere eben nicht. Deswegen finde ich ist der Satz „Das ist unvorteilhaft“ eben schon zuläßig, es ist eben nur die Frage was man möchte. Ich möchte zum Beispiel „dicker“ wirken und kaufe mir deswegen eben manche Sachen eben auch nicht.Deswegen ist die gesamte Diskussion eher ein Problem des Selbstwertgefühls und das Frauen immerzu andere Frauen bewerten müssen, um sich dann mit denen zu vergleichen. Und darauf ist die gesamte Modewelt aufgebaut. Deswegen: Aufhören mit dem Vergleichen, sondern einfach Wohlfühlen wie man ist. Im Kopf schaffe ich es leider immer noch nicht Dinge zu bewerten und zu vergleichen, aber ich versuche der anderen Person diese Meinungen einfach nicht mehr aufzudrängen. Fühl dich wohl und lass andere sich wohl fühlen!

    (und entschuldigt mein Deutsch, dass wird immer zur Katastrophe, wenn ich im Ausland lebe)

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  17. Sassi

    Mich wunderts gerade eh,dass ich überhaupt noch einen Kommenar schreibe. ABER wieso wimmelt es überhaupt in den Kommentaren immer von scheinbar äußerst schlecht gelaunten und zickigen „dumme Gans Sprüchen“?! Klar kann man mal etwas kritisieren. Aber letztenendes ist ein Blog in meinen Augen eh eine recht persönliche Art des Journalismus. Lasst die Menschen leben, ihre Leidenschaften und Geschmäcker ausleben und nicht dauernd diesen inszenierten Pefektheitswahn dominieren. Wie du schon schreibst. Zum einen wird der Magerwahn kritisiert und zum anderen kommen dann von den gleichen Frauen Sprüche wie: „Naja, ich wüsste ja auch nicht,ob ich mich unbedingt dann ohne Strumpfhose, mit den kräftigen Beinen, so präsentieren würde“… Man bloggt nicht,um sich als Model in Szene zu setzen, sondern weil man sich so mag,wie man ist. Und genau das ist doch das tolle an diesen Blogs! Ich hab in letzter Zeit recht häufig das Gefühl,dass du dir so so viele Gedanken machst, liebe Nike. Das find ich zum einen toll. Zum anderen aber auch traurig, dass du so vieles hinterfragen musst, bzw.praktisch dazu gezwungen wirst. Ich habe mich vor kurzem „getraut“, mit einer Freundin zusammen einen Hamburg Blog ins Leben zu rufen. Es macht mir sehr viel Spaß. Auch ich muss da noch reinwachsen, und merke allerdings, dass ich nicht weiß, ob ich Bock auf eine ganze Menge an Blogger und Kommentargezicke habe. Letzteres bleibt bisher aber auch noch aus,da der Blog bisher nicht „wichtig“ genug ist 😉 Trotzdem überleg ich auch,einen eigenen zu machen. Jedenfalls würd ich mir wünschen, dass du auf all die dummen Sprüche versuchst, zu sch…! Ganz ehrlich! Mach deinen Kram und mach ihn gerne 🙂

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  18. Anna

    <3 Komme im Juli nach Berlin, dann können wir beide um die wenigen Größe 38-Klamotten im Sale kämpfen!

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  19. Insa

    Ich finde, du bist wunderschön – und hast einen supertollen Körper mit schönen weiblichen Kurven! Da ist nix dick oder pummelig oder sonstwas! Sondern einfach nur hübsch!

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  20. MRN

    Ich finde deinen Text nicht schlecht, nur deine Aussage bezüglich Freundinnen, die auch mal sagen, wenn etwas nicht gut aussieht, finde ich doof. Freunde sind dazu da, um sie zu fragen, ob was sitzt, wenn man sich nicht sicher ist & gerade die Ehrlichen gehören zu den Besten, die auch mal sagen, sieht kacke aus, lass dat lieber. Und von wegen vorteilhaft enziehen etc.: Es gibt unterschiedliche Figurtypen, richtig, aber wieso sollte man nicht seine Vorzüge betonen als andersrum?! Wieso z.B. hautenge Shirts tragen, wenn man vorne alles schwabbelt? Muss das sein? Fühlt man sich dann ernsthaft wohl, wenn man so was trägt?!

    Ansonsten lass dich nicht ärgern. 😉

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  21. Adriana

    Wie wahr, wie wahr…………..Danke für deine Worte, die mir immer öfter aus der Seele sprechen.

    Liebste Grüße in die alte Heimat und n Kiez!

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  22. Jessica Maas via Facebook

    Ein wahres Wort ^^ viele der genannten Punkte könnte ich direkt unterschreiben.
    Und manchmal wird es einem echt schwer gemacht, sich in der eigenen Haut wohl zu fühlen. Da kann man eigentlich noch so zufrieden sein, wenn man dauernd Seitenhiebe bekommt, ist es gar nicht so einfach, dass sich die eigene Wahrnehmung nicht irgendwann doch verschiebt.

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  23. Fridericvs Filivs Ioannis via Facebook

    Ich kann da nur zustimmen, aber auch in anderer Hinsicht: Frauen werden nicht nur wegen des Gewichts unter Druck gesetzt; da gibt es noch genug andere Bereiche, in denen sich immer unsinnigere Dinge durchsetzen und die bereitwillig von fast allen umgesetzt werden, um nicht aus der Reihe zu fallen. Das betrifft Männer auch, aber nicht so heftig, aus verschiedenen Gründen.

    Allgemein kannn es auch in die gegenteilige Richtung gehen: auf ein Mal ist man als Mann „sehr“ oder „zu“ dünn, obwohl man als einer der offenbar wenigen Männer in vergleichbarem Alter einen trainierten Körper mit wenig Körperfett hat… Auch da muss man sich sagen: Ich mach mein Ding und sich behaupten.

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  24. Manu

    Toller Text und so wahr…Ich habe auch etwas mehr auf den Rippen und habe mich nie getraut meine Beine im Sommer zu zeigen! Gerade eben habe ich mir den ersten Rock gekauft der über den Knien endet, mir reicht es nun! Ich esse gerne, vor allem das was mir gefällt und mache zwei mal die Woche Sport! Veranlagung ist eben Veranlagung…Und ich werde niemals anfangen mir selbst vorzuschreiben was ich essen darf und was nicht, auch wenn ich täglich Kundinnen im Laden habe, die sich beschweren dass die Hose in XS nicht passt, sie eine S brauchen und generell der Meinung sind „zu dick“ auszusehen!!!

    OT: Nike, ich hatte im anderen Post schon gefragt bezüglich der Größe des Wood Wood Kleides:) Ich möchte es mir bestellen, bin aber total verunsichert welche Größe ich nun nehmen soll, da überall steht dass es riesig aussieht, ich aber eher eine M/L Trägerin bin. Welche Größe trägst du? Irgendwo also doch passend zum Thema 😉

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  25. Larissa

    >> “Scheiß Magerwahn, all diese Gerippe, das ist doch nicht normal, blablabla, kranke Modewelt” – das höre ich ständig. Komisch ist nur, dass es oftmals genau die selben Personen sind, die 365 Tage im Jahr auf Kohlenhydrate verzichten. <<

    ja, das ist komisch, aber auch irgendwie verständlich. Es ist nämlich die eine Sache, rational zu verstehen, wie krank die Welt ist und dagegen ankämpfen zu wollen, und die andere, dabei tatsächlich den Mut aufbringen zu können, bei sich selbst anzusetzen. Und so kommt es, dass man Missy liest und Genuss und Eigenliebe predigt, aber trotzdem jeden Tag 10km joggen geht und auf Kohlenhydrate verzichtet – mit dem Hauptziel, nichts anzusetzen. So schlimm ist es zwar bei mir nicht, aber ich erwische mich selbst bei einem Verhalten, dass eine gewisse Inkonsequenz aufzeigt. Ich finde Kritik daran völlig berechtigt, aber ich denke, dass man immer noch berücksichtigen muss, dass es sehr viel Stärke und Emanzipation erfordert, sich dem medial vermittelten Idealbild eines Körpers komplett zu entziehen. So richtig schwierig wird's nur, wenn man seine eigene Unsicherheit auf andere abwälzt und sie mit Kommentaren wie "Das macht dich dicker!" ebenfalls verunsichert und mitreinzieht.

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  26. Nike Jane Artikelautorin

    Liebe Manu,
    da trage ich Größe S – das Ding fällt wirklich gigantisch aus. Generell fällt Wood Wood aber oft etwas größer aus – weil unsere skandinavischen Schönheiten oft recht groß sind <3

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  27. Vanessa

    Herrlich.
    Endlich mal jemand, der so etwas schreibt. Ich sehe es genau so: die meisten/zu viele Mädels (aber natürlich auch einige Männer) arbeiten GEGEN ihren Körper, statt FÜR ihren Körper. Wichtig ist, dass man sich selbst wohl fühlt in seiner eigenen Haut. Und ja, schon auf seine Ernährung achtet (d.h. versuchen oft Obst und Gemüse zu essen), aber sich doch auch mal etwas gönnen darf. Am wichtigsten ist, dass man selbst glücklich ist. Ich beispielsweise besitze noch nicht einmal eine Waage (bis auf die Küchenwaage natürlich!) und merke nur anhand meiner eigenen Kleidung ob ich mehr oder weniger auf den Rippen habe. Aber ich halte seit Jahren mein Gewicht. So in „Konflikt“ geraten wie du bin ich noch nicht (also dass du merkst, dass deine Freundinnen wohl dünner sind als du) – ein Glück. ABER: ist man hübscher, attraktiver, nur weil man ein wenig mehr wiegt? NEIN! Immer dran denken: Marilyn Monroe trug sogar 42 und war absolut heiß!

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  28. mila

    Irgendwie finde ich es beunruhigend, dass immer mehr normalgewichtige Mädchen Sachen schreiben wie „Ich bin dick und steh dazu!“.
    In was für einer Welt leben wir eigentlich, in der sich eine schwangere Kim Kardashian in der Presse als „fett“ beschimpfen lassen muss oder Lady Gaga Fast-Nackt-Fotos von sich mit 5 Kilo mehr auf den Rippen auf ihre Homepage stellt, um übergewichtigen Mädchen Mut zu machen?!?!
    Ich bin zwar froh, dass immer mehr Frauen endlich auch mal zu sich stehen, aber irgendwie ist es mir unheimlich, wieso ich mir immer wieder von einer Größe 38 anhören muss, dass sie zu dick ist und ruhig mehr Sport machen, weniger Kohlenhyrate essen könnte. Kann diese schreckliche Wunschblase nicht endlich mal platzen?! Ich habe eine Freundin, die, seit wir uns kennen, pummelig war. Schon immer! Sie ist extrem klug, unglaublich nett und wahnsinnig lustig. Ich habe mich immer auf jedes Treffen mit ihr gefreut. Seit einem jahr hat sie plötzlich den Wunsch abzunehmen. 10 Kilo sind schon runter und sie findet es könnte ruhig mehr werden. Da steht dann plötzlich jetzt immer jemand vor mir, der verbittert wirkt und sein Lachen verloren hat und ich mach mir langsam Sorgen, wie lange das noch gut gehen wird.

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  29. Blubb

    Danke für den Beitrag, ich mag ihn sehr. Allerdings ist es schade, dass so gut wie alle Kommentare, in die gleiche Presche schlagen, ohne es zu merken. Patriarchalische-Matrix bleibt patriarchalische Matrix auch wenn man so tut, als sei sie es nicht.

    Es wird ewig dauern es / uns zu ändern…

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  30. Patty

    Liebe Nike,
    es ist passiert. Während ich das hier les´und meinen Mascarponeerdbeercookienachtisch esse, hab ich mich ein bisschen in dich verliebt. Fürs echt und kritisch sein. Schön, dass du dich nicht gezwungen fühlst, überall mitzuspielen. Ich würd dich auf einen Nachtisch einladen 🙂

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