Steuerhinterziehung scheint in Deutschland Todsünde Nummer Eins zu sein, Kindesvergewaltigung leider nicht – jedenfalls wenn man vom Maß der dazugehörigen Strafe ausgeht. Widerliche Wirklichkeit, aber darüber lässt sich noch hundert Jahre streiten und darum geht es hier auch nicht. Seit Everybody’s Darling Uli Hoeneß kürzlich an den Pranger gestellt wurde, ist die Diskussion über das herrschende Gesetz und eventuelle Änderungen erneut entfacht worden und das einzige, was unser schweizer Taxifahrer dazu zu sagen hatte, war: „Ihr spinnt doch, ihr Deutschen. Wenn man mir so viel Geld wegnehmen würde, dann würde ich mein Gold auch in irgend einer Oase vergraben – wir finden den Uli hier klasse.“ Gut, über diese Aussage lässt sich streiten. Trotzdem scheint Steuerhinterziehung gerade im Trend zu liegen, auch in anderen Ländern. Die nächsten prominenten Schlingel: Dolce und Gabbana.
„Laut Anklage hatten die Designer auf jeweils 416 Millionen Euro keine Steuern bezahlt. Zudem sollen sie Einkünfte von 200 Millionen Euro aus einer in Luxemburg ansässigen Firma nicht versteuert haben“, schreibt der Spiegel. Die Folge: Das Designer-Duo wandert womöglich für 20 Monate in den Knast. Hoffnung auf eine Bewährungsstrafe besteht aber trotzdem.
Das ist natürlich dumm, schließlich muss man nicht alle Gesetze gut finden, daran halten sollte man sich aber doch. Sonst macht man nämlich nicht nur sich selbst unglücklich, sondern auch im Zweifel auch Verwandte, Bekannte und Fans – wie im Fall von D&G. Hand auf’s Herz: Das ist doch fies. Da schwärme ich zum allerersten Mal seit zehn Jahren für eine Kollektion der beiden Italiener und hoffe auf eine große Liebe für die Ewigkeit, da verkacken die beiden unsere „Beziehung“ schneller als ich überhaupt auf eines der Traumteile sparen kann.
Bleibt nur zu hoffen, dass Domenico und Stefano in ihrer Zelle mit ausreichend Stift- und Papier-Reserven ausgestattet werden, damit das Märchen nach 20 Monaten weiter gehen kann.