Bye, bye, Dolce & Gabbana! – Müssen Domenico und Stefano in den Knast?

20.06.2013 Allgemein, Mode, Menschen




Steuerhinterziehung
scheint in Deutschland Todsünde Nummer Eins zu sein, Kindesvergewaltigung leider nicht – jedenfalls wenn man vom Maß der dazugehörigen Strafe ausgeht. Widerliche Wirklichkeit, aber darüber lässt sich noch hundert Jahre streiten und darum geht es hier auch nicht. Seit Everybody’s Darling Uli Hoeneß kürzlich an den Pranger gestellt wurde, ist die Diskussion über das herrschende Gesetz und eventuelle Änderungen erneut entfacht worden und das einzige, was unser schweizer Taxifahrer dazu zu sagen hatte, war: „Ihr spinnt doch, ihr Deutschen. Wenn man mir so viel Geld wegnehmen würde, dann würde ich mein Gold auch in irgend einer Oase vergraben – wir finden den Uli hier klasse.“ Gut, über diese Aussage lässt sich streiten. Trotzdem scheint Steuerhinterziehung gerade im Trend zu liegen, auch in anderen Ländern. Die nächsten prominenten Schlingel: Dolce und Gabbana.

„Laut Anklage hatten die Designer auf jeweils 416 Millionen Euro keine Steuern bezahlt. Zudem sollen sie Einkünfte von 200 Millionen Euro aus einer in Luxemburg ansässigen Firma nicht versteuert haben“, schreibt der Spiegel. Die Folge: Das Designer-Duo wandert womöglich für 20 Monate in den Knast. Hoffnung auf eine Bewährungsstrafe besteht aber trotzdem.




Das ist natürlich dumm, schließlich muss man nicht alle Gesetze gut finden, daran halten sollte man sich aber doch. Sonst macht man nämlich nicht nur sich selbst unglücklich, sondern auch im Zweifel auch Verwandte, Bekannte und Fans – wie im Fall von D&G. Hand auf’s Herz: Das ist doch fies. Da schwärme ich zum allerersten Mal seit zehn Jahren für eine Kollektion der beiden Italiener und hoffe auf eine große Liebe für die Ewigkeit, da verkacken die beiden unsere „Beziehung“ schneller als ich überhaupt auf eines der Traumteile sparen kann.

Bleibt nur zu hoffen, dass Domenico und Stefano in ihrer Zelle  mit ausreichend Stift- und Papier-Reserven ausgestattet werden, damit das Märchen nach 20 Monaten weiter gehen kann.

10 Kommentare

  1. Christoph Knappe

    Ich finde dem Vergleich zur Vergewaltigung von Kindern unerhöhrt. Das ist eine Art der Argumentation … also da kann man sich auch gleich „Todesstrafe für Vergewaltiger“ auf den Rücken des Thor Steinar Pullis drucken lassen.

    Unabhängig davon: ich könnte mir vorstellen, dass so eine Auszeit (die die zwei sicher erwarten wird) unerwartet kreatives Potential wecken kann. Und die Farbe der Winterkollektion 2016 steht dann auch schon fest. Gerade weil Steuerhinterziehung ja als nicht so schlimm wahrgenommen wird, kann man die Rückkehr der beiden auch gut vermarkten!

    Tschüß

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  2. Lisa

    Die Kindesmissbrauchs-Keule? Wirklich Nike? Das passt gar nicht zum eigentlich hier üblichen Niveau.

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  3. Nike Jane Artikelautorin

    Ja, in diesem Fall schwinge ich die Keule, Denn nach wie vor finde ich diese Tatsache schlichtweg unfassbar und falsch. Und mich wundert es zudem, dass bei Steuerhinterziehung so ein Trara um die Gesetzesänderung gemacht wird, öffentlich, wir aber offensichtlich hinnehmen, dass auf Vergewaltigung nur 1-5 Jahre Gefängnis folgen.

    Aber wie gesagt, darüber lässt sich noch lange streiten. Und jeder darf hier seine Meinung loswerden, das is ausdrücklich erwünscht.

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  4. Vidi

    Feel free nike, genau dafür sind Bloggs da oder? Also ich kann nicht verstahen wieso man Steuern hinterziet wenn man onehin schon über mehr als genügend Kohle verfügt.
    Geld regiert die Welt und ist in manchen Situationen oder Ländern mehr Wert als ein Leben. Leider.

    Lg aus unserer eigenen kleinen Welt

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  5. Pete

    Liebe Nike,

    ich bin mir sicher, dass Vergewaltigung in Deutschland Todsünde Nr. 1 ist, diese Leute stehen im Gefängnis nicht durch Zufall ganz unten in der Nahrungskette.
    Der Schaden, der dabei verursacht wird, betrifft in der Regel aber nur ein Individuum bzw. einen kleinen Personenkreis.
    Anders bei Steuerhinterziehung. Hier ist das Opfer so gesehen eine ganze Republik, der Geld vorenthalten wird, welches als Grundlage für eine funktionierende Demokratie dient.
    Kurz: der Staat muss einfach schauen, dass er seine Ausgaben decken kann, sonst geht langsam aber sicher alles den Bach runter.
    Mal abgesehen davon ist es Fakt, dass sich länge Gefängnisaufenthalte nicht positiv auf die Resozialiserung eines Insassen auswirken. Ganz im Gegenteil.

    Nicht, dass du mich falsch verstehst, ich finde das auch echt bitter. Aber der Vergleich hinkt halt doch.

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  6. Franzi

    Die Haftstrafe gegen die Herren Dolce und Gabbana wird ausgesetzt – die gehen nicht in den Knast. Das Strafmass bei Kindesmissbrauch liegt bei bis zu 10 Jahren Haft. Du vergleichst Äpfel mit Birnen und lieferst falsche Fakten. Netter Versuch eine Polemik zu starten, aber leider unter eurem Niveau und womöglich auch unter dem Niveau eurer Leser. Müsst ihr so dringend das Sommerloch füllen?

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  7. Nike Jane Artikelautorin

    Liebe Franzi,

    bei einem Strafmaß von zehn Jahren muss so weit ich weiß Todesgefahr bestanden haben, wenn wir hier schon von Fakten sprechen. Der Vergleich hinkt mit Sicherheit und trotzdem ärgere ich mich immer wieder darüber und werde auch nicht müde werden, diese Schweinerei anzusprechen. Nenn mich sozial inkompatibel, aber ich habe eine klare Meinung zu diesem Thema.

    Und nein, wenn ich mir unsere Seite so anschaue und all die Kommentare, dann besteht wohl kein Bedarf, das Sommerloch zu füllen.

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  8. Franzi

    Dann Budder bei die Fische: welche Strafe wäre Deiner Meinung nach angemessen? Und Steuerbetrug soll als Kavaliersdelikt geahndet werden?

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  9. Johanna

    mal von kindesmissbrauch abgesehen: wie soll den eine gesellschaft mit sozialstaat funktionieren, wenn keine steuern gezahlt werden? soll einfach jeder gucken wo er bleibt und wer mode für andere reiche leute macht, hat halt glück gehabt im gegensatz zur krankenschwester? ziemlich vereinfachtes neoliberales argument von deiner seite.

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