Eigentlich sollte ich sagen: Seit ich Ginger & Rosa sah, möchte ich Aktivistin werden. Ich möchte nicht mehr nur dabei zusehen, wie Waffen exportiert und importiert werden, wie die U.S.A., Russland, Korea, Syrien undsoweiterundsofort der Reihe nach Scheiße bauen. Aber das geht an dieser Stelle vielleicht ein kleines bisschen zu weit. Denken sollte allerdings jeder von uns, und eben auch Nachdenken, das ist klar. Manchmal frage ich mich, ob wir alle irgendwann einmal vergessen, wie es war, als wir jung waren. Also pubertär jung. Ich weiß noch, wie ich mit meinen Eltern und meiner besten Freundin dafür gekämpft habe, dass sie den schönen, steinalten Baum im Dorf nicht köpfen. Wie ich versucht habe, Leute vom Vegetarismus zu überzeugen und kiffend in der Hängematte lag, während ich parallel Simone de Beauvoir und die Che Guevara Biographie las. Vielleicht vergessen wir aber auch all diese Ideale nicht, sondern gehen schlichtweg anders damit um. Wie auch immer, heute sage ich trotzdem nur:
Seit ich Ginger & Rosa sah, möchte ich nur noch Rollkragenpullover tragen. Und Dufflecoats.
Anschauen, unbedingt. Tut zwar im herzen weh, aber ist zauberschön.