Manchmal spinne ich ein bisschen und dann beginne ich, alle Anziehsachen zu hassen, die ich mir in letzter Zeit gekauft habe. Gott sei Dank hält dieser temporäre Frust nie lange an und am Ende schließe ich wieder Frieden mit den Neuerrungenschaften. Ist’s aber mal wieder so weit, müssen alte Schätzchen her halten. Zum Beispiel die blaue Bluse mit Schleifchen am Stehkragen, ein Second-Hand-Fund, der mir ein inneres Blumenüflücken ist. So ein bisschen nach dem Motto: Wenn der Alltag gemein ist, dann musst du dir eben selbst ein Heile-Welt-Szenario bauen. Daher das Niedliche im Outfit.
Damit ihr nicht wieder allzu sehr schimpft und meine Oma mir nicht wieder eine SMS mit Zeilen „Du siehst da auf dem Foto GENAU SO aus wie ich“ schickt, habe ich Schuhe gewählt, die man eher „modern“ als „altbacken“ nennt: Ed Hardy, ehm, Kenzo x Vans Slip-Ons (und schwupps, da habt ihr was Neues zum Meckern). Jaja, ich weiß. Es sieht wirklich ein bisschen aus wie diese usseligen Prints dieser usseligen Marke. Aber als sie da so auf meinem Schreibtisch herum standen (Danke, Duweißtschonwer!), weil mir ein lieber Mensch eine Freude machen wollte, musste ihnen einen Chance geben. Jetzt sind sie bei mir in der Kategorie „So hässlich, dass man sie wieder lieb haben muss“ gelandet. Erwischt.
Dazu trage ich eine alte 501 von Levi’s, eine Tasche, die ich im Vintage-Store „Garments“ erstanden hab‘, einen Mantel von Monki und einen verpeilten Pony. So, und was haltet ihr nun vom halb-schlicht-halb-seltsamen Mix? Ich gebe an dieser Stelle nämlich zu: So sehe ich wirklich aus, an einem ganz normalen Tag ohne Outfit-Post-Intention. Der Herzjunge meinte dann aber, das Ganze könnte aber eventuell doch einen Post wert sein. Hm?